Burn-out bei Müttern: Wie du ihn erkennst und was dir hilft

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Ständige Schuldgefühle, Überforderung und Gereiztheit deuten darauf hin, dass du dich wegen deines Mama-Alltags ausgebrannt fühlst. Wir zeigen, was dir hilft.

Verzweifelte Mutter mit Baby im Kinderzimmer
Nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Mütter können einen Burn-out erleiden. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Mütter entwickeln Symptome eines Burn-outs – wenn eigene Bedürfnisse zu kurz kommen.
  • Hilfe anzunehmen ist in solchen Situationen essenziell und wirkt auch präventiv.
  • Auszeiten, Zeit mit guten Freunden, Bewegung und kreative Beschäftigungen helfen.

Das Leben als Mutter ist ein 24-Stunden-Job, der oft an den Grenzen der Belastbarkeit kratzt. Eigene Bedürfnisse geraten in den Hintergrund – manchmal so stark, dass ein Burn-out droht.

Der erste Schritt zur Besserung besteht darin, das Problem zu erkennen: Bist du ständig erschöpft? Hast du weniger Geduld als sonst? Fühlst du dich überfordert oder von Schuldgefühlen geplagt?

Das könnten Anzeichen eines Burn-outs sein.

Zeit für mich – Selbstfürsorge muss Priorität haben

Selbstfürsorge klingt einfacher, als es in Wirklichkeit ist – besonders wenn man Kinder hat. Andererseits: Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch gut für andere sorgen.

Grossvater mit Enkelsohn beim Buchlesen
Während Grosseltern, Freunde oder Partner die Kinder übernehmen, können Mütter sich eine Auszeit gönnen. - Depositphotos

Manchmal brauchen Mütter Hilfe – und das ist nicht nur völlig okay, sondern auch absolut normal. Egal, ob es um die Kinderbetreuung, um Hilfe bei alltäglichen Aufgaben im Haushalt oder um emotionale Unterstützung geht.

Früher waren Mehrgenerationenhaushalte die Regel, wo das Grosi, Tanten oder Cousinen mit Rat und Tat ganz selbstverständlich im Alltag zur Seite standen. Zöger also nicht, trotz anderer Gesellschaftsverhältnisse auch heute Freunde, Grosseltern oder eben einen Babysitter um Unterstützung zu bitten oder Hilfe anzunehmen, wenn sie dir angeboten wird.

Gönne dir regelmässige Auszeiten

Ein paar Minuten reichen oft schon aus, um wieder zu Kräften zu kommen und neue Energie zu tanken. Ein kurzer Spaziergang alleine oder ein schneller Kaffee, selbst der zum Mitnehmen, wenn er vom Lieblingsshop stammt, können eine wahre Wohltat für dich sein.

Nutze an Möglichkeiten zur Entspannung, was dir im Alltag begegnet – auch wenn es nur kleine Momente oder scheinbare «Lappalien» sind. Sport und Bewegung sind besonders gut, um das Burn-out-Gefühl abzuschütteln. Während du dich bewegst, baust du Stress ab und dein Körper schüttet fröhlich Dopamin und Serotonin aus, auch «Glückshormone» genannt.

Frau mit geschlossenen Augen im Freien mit Kopfhörern
Bewegung an der frischen Luft tut Müttern gut. - Depositphotos

Und: Wenn die Kinder schon in dem Alter sind, in dem sie auch Spass an Aktivitäten haben, ist die Auszeit gleich eine für alle Beteiligten.

Selbstfürsorge auf deine Art

Auch Mütter brauchen eine Pause vom Familienalltag. Und die sollten sie guten Gewissens geniessen.

Lass die Mama-Klamotten im Schrank und mach dich schick, gönn dir einen Friseurbesuch oder leg dir gleich das tolle Outfit zu, das zu deiner neuen Lebensphase passt. Und triff dich mit Freunden: So sieht gute soziale, körperliche und emotionale Selbstfürsorge aus!

Und wenn du Hobbys hast, erinner dich zumindest dran und nimm sie wahr, so regelmässig es geht. Du spielst Geige?, dann ist der wöchentliche Orchestertermin vielleicht nicht drin, aber das Weihnachtskonzert zu Hause kannst du durchaus vorbereiten.

Schliesslich: Auch deine Kinder werden älter. Diese Aussicht macht es vielleicht leichter, jetzt durchzuhalten ... und statt auszubrennen Kraft zu ziehen aus dem Leben, das unaufhaltsam um dich tobt!

Kommentare

User #5724 (nicht angemeldet)

Wie konnten unsere Vorfahren nur überleben und Kinder gross ziehen?

Amediesli

Zu ihrem 24-h-Job als Mutter wird ja von den Müttern auch noch erwartet, dass sie so nebenbei arbeiten gehen, weil sich die Ausbildung ja rentieren muss, die AHV die Beiträge braucht und überhaupt „Fachkräftemangel“ herrscht. Und dann bitte nicht nur Teilzeit..“man“ muss sich dann einfach noch die Kita leisten können.

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