Geschwisterrivalität verstehen und liebevoll begegnen
Rivalität zwischen Geschwistern ist ein alltägliches Phänomen, das in vielen Familien auftaucht. Mit den richtigen Ansätzen können Eltern für Harmonie sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kinder reagieren oft mit Eifersucht, wenn ein neues Geschwisterchen kommt.
- Zeit, die Eltern mit jedem Kind allein verbringen, hilft, Rivalität zu reduzieren.
- Kinder sollten in die Vorbereitungen für das neue Geschwisterkind einbezogen werden.
Geschwisterbeziehungen sind komplex, voller Liebe, aber oft auch von Eifersucht geprägt. Besonders, wenn ein neues Familienmitglied unterwegs ist, können sich Kinder plötzlich zurückgesetzt oder unsicher fühlen. Die Aussicht auf ein Geschwisterchen bringt für ältere Kinder grosse Veränderungen mit sich – und für Eltern die Herausforderung, alle Kinder gleichermassen in diese neue Phase einzubinden.
Wie gelingt es, Geschwisterrivalität zu entschärfen und eine liebevolle Bindung aufzubauen? Von exklusiver Zeit für das ältere Kind bis hin zur aktiven Einbindung in die Vorbereitungen für das Baby gibt es zahlreiche Wege, um den Zusammenhalt und das Wohlgefühl aller zu stärken.
Exklusive Zeit für das ältere Kind: Ein wichtiger Schlüssel zur Harmonie
Ihr älteres Kind wird vermutlich eifersüchtig auf die Zeit und Aufmerksamkeit sein, die dem neuen Baby geschenkt werden. Versichern Sie Ihrem Kind durch Ihre Worte und Taten Ihre Liebe, da es jetzt ganz besonders auf Zuwendung angewiesen ist.
Verbringen Sie zudem jeden Tag exklusiv etwas Zeit nur mit dem älteren Geschwisterkind. Natürlich werden Sie aber auch einige Stunden für sich und Ihr Neugeborenes brauchen, etwa beim Stillen oder um sich auszuruhen.
Während dieser Phase hilft es Ihrem Kind, wenn es Zeit mit dem anderen Elternteil verbringt. Wichtig ist, dass es sich weiterhin als wichtiger Teil der Familie fühlt und Sie Fragen zur neuen Situation einfühlsam beantworten.
Das ältere Kind aktiv einbinden: Gemeinsam das Babyzimmer gestalten
Beziehen Sie Ihr älteres Kind in die Vorbereitungen für das neue Familienmitglied ein. Lassen Sie es zum Beispiel bei der Auswahl von Möbeln, Spielzeug und Kleidung helfen.
Wenn Ihr Kind das Babyzimmer mit Ihnen zusammen einrichten darf, fühlt es sich gebraucht. Zudem entwickelt es so mit grösserer Wahrscheinlichkeit Vorfreude und eine emotionale Bindung zum Ungeborenen.
Denken Sie daran: Vor allem bei sich verändernden Routinen braucht auch Ihr ältestes Kind noch Unterstützung. Trotz der turbulenten Zeit ist es deshalb wichtig, Geduld und Einfühlungsvermögen aufzubringen.
Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes
Zeigen Sie Ihrem älteren Kind auch, wie es aktiv helfen kann, wenn das Baby da ist. Aufgaben wie das Holen von Windeln oder das Anreichen von Babytüchern geben ihm ein Gefühl von Verantwortung und Stolz.
Ein einfaches Lob für diese kleinen Gesten stärkt das Selbstbewusstsein und fördert den positiven Umgang mit dem neuen Geschwisterchen. Zudem hilft es, das ältere Kind auf mögliche Veränderungen vorzubereiten und ihm zu versichern, dass es weiterhin genauso geliebt und wertgeschätzt wird wie zuvor.
So wird der Übergang zur grösseren Familie harmonischer und Ihr Kind entwickelt eine natürliche Fürsorge für das jüngere Geschwister.