Hilfe, mein Kind isst nur noch Snacks

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Bern,

Im Kleinkindalter kommt irgendwann die Phase, wenn Kinder nur noch snacken wollen. Ist das nornal? Und wie kann man gesundes Essen wieder interessant machen?

Mädchen keks
Die meisten Kinder kommen irgendwann in die Phase, in der sie nur noch Süsses wollen. - Depositphotos

Es ist ein Szenario, das Eltern von Kleinkindern weltweit kennen: Der Teller mit liebevoll zubereiteten Mahlzeiten bleibt unberührt, während das Kind nur Kekse oder Quetschies will.

Doch was tun, wenn dein Sprössling sich weigert, etwas anderes als Leckereien zu essen?

Ruhe bewahren: Alles ganz normal

Für viele Eltern kann diese Situation frustrierend und beunruhigend sein. Aber keine Panik, Experten sagen, dass so ein Essverhalten ganz normal ist für kleine Kinder.

Kinder essen intuitiv, worauf sie Lust haben. Snacks sind oft salzig oder süss und geben kurzfristig Energie. Etwas, worauf wir Menschen genetisch immer noch gepolt sind.

Gewohnheit versus Genetik

Trotzdem ist das natürlich keine tolle Ausgangslage, weniger noch, wenn du auf die Gesundheit deines Nachwuchses bedacht bist. Und Genetik ist weiterhin nicht alles – Gewohnheit kann viel stärker wirken, und hier setzt du jetzt an.

Vater Kind Küche
Kinder sollten dem Umgang mit Lebensmitteln und deren Zubereitung früh spielerisch lernen. - Depositphotos

Lass dein Kind beim Kochen helfen oder kreiert gemeinsam lustige Gesichter aus Gemüse auf dem Teller. Durch solche Aktionen wird das Interesse des Kindes am Essen geweckt und es fühlt sich gleichzeitig unterhalten.

Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme

Eine feste Routine bei den Mahlzeiten kann dazu beitragen, dass Kinder Interesse am gemeinsamen Essen entwickeln und darüber die ewige Lust an den Keksen in den Hintergrund rückt. Versuche daher, regelmässige Essenszeiten einzuführen und haltet euch nach Möglichkeit daran.

Das gemeinsame Sitzen und Essen am Tisch spielt dabei eine zentrale Rolle. Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch soziale Interaktion untereinander – so entsteht eine positive Verknüpfung.

Snacks nicht immer verfügbar machen

Ihr wollt nach dem Essen einen kleinen Spaziergang machen? Häufig packen Eltern dann gleich jede Menge Verpflegung ein – auch, wenn kurz vorher noch gegessen wurde. Erkennst du dich hier vielleicht wieder?

Lass die Snacks daheim und nimm nur etwas zu trinken mit. Zudem solltest du dein Kind nicht dauerhaft mit Snacks «ruhigstellen».

Kinder essen Pommes
Gemeinsam zu essen bedeutet Geselligkeit und Verbindung. - Depositphotos

In frustrierenden Situationen versuchen viele Eltern, ihre Kids mit Leckereien zu beruhigen. Das kann sich auf Dauer ungünstig auf die Essensroutinen auswirken und negative Verknüpfungen schaffen.

Langfristig denken: Eltern als Vorbilder

Kinder lernen durch Nachahmung – auch beim Essen. Wenn du eine ausgewogene Ernährung vorlebst, ist die Chance grösser, dass dein Kind diesem Beispiel folgt.

Biete deinem Kind zudem immer wieder verschiedene Nahrungsmittel an, auch wenn du weisst, dass es diese wahrscheinlich ablehnen wird. Irgendwann wird es wieder Interesse am Probieren zeigen.

Achtung: Kinder sollten niemals zum Essen gezwungen werden. Dies kann langfristig zu einem gestörten Sättigungsgefühl oder sogar zu Essstörungen führen!

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Kommentare

User #2563 (nicht angemeldet)

Dein Kind, Deine Erziehung, Dein Problem!

User #858 (nicht angemeldet)

Da sind die Eltern zu 99 % selber schuld, man darf den Kindern nicht immer alles durch lassen, auch sie brauchen Grenzen, leider ist heute nicht mehr so, die Mehrheit kann machen was sie wollen, das ist heute in der Erziehung das Hauptproblem!

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