Das Pfeiffersche Drüsenfieber

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Bern,

Das Pfeiffersche Drüsenfieber trifft vor allem Jugendliche. Auslöser ist das Epstein-Barr-Virus.

Eine kranke Frau.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Infektionskrankheit. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Pfeiffersche Drüsenfieber trifft bis zu 95 Prozent der jungen Europäer.
  • Im englischen Sprachraum wird es Kissing Disease genannt.
  • Eine gezielte Therapie gibt es bis heute nicht.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch «Mononukleose» oder kurz «Mono» genannt, ist eine der am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten überhaupt. Anders als typische Kinderkrankheiten befällt es vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Ist die Infektion ausgestanden, sind die Betroffenen lebenslang immun. Daher treten im höheren Erwachsenenalter kaum noch Erkrankungen auf.

Das Epstein-Barr-Virus als Auslöser

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wurde nach dem deutschen Mediziner Emil Pfeiffer benannt. Er war im späten 19. Jahrhundert als Internist und Kinderarzt tätig und identifizierte die Krankheit als Erster. Allerdings sollte es noch bis lange nach seinem Tod dauern, ehe die beiden englischen Virologen Anthony Epstein und Yvonne M. Barr das nach ihnen benannte Epstein-Barr-Virus als eindeutigen Erreger identifizierten.

Das Epstein-Barr-Virus wird vor allem durch Speichel und Tröpfcheninfektionen übertragen. Interessanterweise zeigen kleine Kinder nach einer Ansteckung keine Symptome. Erst bei Jugendlichen macht sich die Infektion des Pfeifferschen Drüsenfiebers bemerkbar. Das Virus greift die Epithelzellen im Mund-/Rachenraum und bestimmte weisse Blutkörperchen, die B-Lymphozyten, an.

Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers ähnlich wie Grippe

Viele Patienten vermuten zunächst eine Erkältung oder Grippe, da sich Mono ganz ähnlich mit Fieber, Halsschmerzen und Kopfschmerzen präsentiert. Als eindeutigstes Symptom treten geschwollene Mandeln und Lymphknoten auf. Dazu fühlen sich die Betroffenen ausgesprochen müde und abgeschlagen.

Frau, die schläft
Betroffene fühlen sich abgeschlagen. - Pexels

Der Arzt stellt die Diagnose, indem er in einer Blutuntersuchung Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus nachweist. Da es keine Medikamente zur Bekämpfung des Virus selbst gibt, kann er lediglich fiebersenkende schmerzstillende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen verordnen. Dazu ist Bettruhe und Schonung wichtig. Dies kommt Patienten aufgrund der starken Müdigkeit ohnehin entgegen.

Wenn Mono chronisch wird

Wie alle Herpesviren bleibt das Epstein-Barr-Virus nach überstandener Infektion im Körper. Reaktivierungen verlaufen in der Regel symptomfrei. Es kann jedoch in seltenen Fällen vorkommen, dass sich eine akute Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber monatelang hinzieht oder sogar chronisch wird. Dazu kann Mono das Auftreten schwerer Erkrankungen wie Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) oder Multipler Sklerose begünstigen. Ungeklärt ist bislang, ob es auch die Entstehung des Chronischen Erschöpfungssyndroms auslöst.

Küssen verboten: Vorbeugung gegen Pfeiffersches Drüsenfieber

Im englischen Sprachraum wird das Pfeiffersche Drüsenfieber spöttisch als »Kissing Disease» (Kusskrankheit) bezeichnet. Dies hat einen ernsten Hintergrund. Zum einen wird im Teenageralter überdurchschnittlich häufig intensiv mit verschiedenen Partnern geknutscht, zum anderen wird das Epstein-Barr-Virus über Speichel auf andere Menschen übertragen. Da das Virus nach überstandener Krankheit weiter im Körper verbleibt, wissen Betroffene oft gar nicht, dass sie andere anstecken können.

Einen hundertprozentigen Schutz vor der Ansteckung gibt es ohnehin nicht. Die Viren werden ausserdem per Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen übertragen oder per Schmierinfektion über die Handflächen. Erwiesen ist auch die Übertragung bei sexuellen Kontakten. Hier ist das Kondom nach wie vor der beste Schutz vor allen möglichen Infektionen.

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