Endometriose: Eine oft unerkannte, aber sehr schmerzhafte Erkrankung
Für viele Frauen ist die Periode mit Unwohlsein und Schmerzen verbunden. Wenn diese Überhand nehmen, kann das ein Anzeichen für Endometriose sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Endometriose ist eine Krankheit, die für massive Schmerzen während der Periode sorgt.
- Auch kann die Krankheit zu Unfruchtbarkeit führen.
- Es gibt verschiedene Wege, um Endometriose zu behandeln.
Die meisten Frauen erleben während der Periode Schmerzen oder ein Unwohlsein. Auch mentale oder leichte körperliche Beschwerden kurz bevor die Blutung eintritt, ist für viele Frauen normal. Wenn man dabei im Alltag nicht eingeschränkt wird, lassen sich diese Tage gut bewältigen.
Anders sieht es aus, wenn eine Frau Endometriose hat. Die Tage vor der Blutung sind bereits von Schmerzen geprägt: der ganze Körper ist verspannt, die Brüste schmerzen, begleitet von einer bleiernen Müdigkeit und depressiver Verstimmung.
Die Periode selbst kann nur mit starken Schmerzmitteln überstanden werden. Die Schmerzen strahlen auch in andere Körperteile aus, zum Beispiel in die Beine. Manchmal ist selbst an Arbeiten nicht mehr zu denken.
Endometriose ist eine häufige, aber oft missverstandene Erkrankung, die viele Frauen betrifft. Sie wird selten erkannt, da die Betroffenen meist von typischen Periodenschmerzen ausgehen – auch wenn diese Schmerzen über das übliche Mass hinausgehen.
Nicht selten nehmen Ärzte diese Krankheit ebenso nicht ausreichend ernst. Viele Frauen müssen sich anhören, dass die Schmerzen zur Periode dazugehören. Doch die Belastung für die Betroffenen ist massiv und kann ihr Leben massgeblich bestimmen.
Was genau ist Endometriose?
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich dem Gebärmutterschleimhautgewebe (Endometrium) ausserhalb der Gebärmutter wächst.
Dieses Gewebe kann sich auf Eierstöcken, Eileitern, dem Bauchfell und anderen Beckenorganen ansiedeln. Aber nicht nur. Erstaunlicherweise können Endometrioseherde auch in anderen Körperteilen gefunden werden.
Während des Menstruationszyklus kann dieses abnormale Gewebe Blutungen verursachen, die zu Schmerzen, Entzündungen und Verklebungen im Beckenbereich führen können.
Betroffene mit monatlich schlimmen Schmerzen
Die Symptome der Endometriose können von Frau zu Frau variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören starke Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe) und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie). Es kann auch zu Schmerzen in den Beinen kommen oder während des Stuhlgangs.
Unterleibs- und Rückenschmerzen können zudem ausserhalb der Menstruation vorkommen.
Endometriose kann zudem zu allgemeiner Müdigkeit und Erschöpfung führen. Viele Betroffene fühlen sich schlapp und haben eine geringe Aufmerksamkeitsspanne. Besonders während der Zeit der PMS (die Tage vor der Blutung) und der Periode kann die Müdigkeit so stark werden, dass man sich nur noch schwer durch den Tag schleppen kann. Mitunter kann es vor der Periode zu grippeähnlichen Symptomen kommen.
Hinzu kommen psychische Beschwerden, die einer depressiven Verstimmung ähneln. Diese werschwinden mit der Blutung wieder.
Einige Frauen mit Endometriose haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Oft müssen sie auf alternative Befruchtungs-Wege zurückgreifen.
Sind Sie in Ihrem Alltag stark vom Zyklus beeinflusst, sollten Sie unbedingt einen Frauenarzt aufsuchen. Dieser kann mit Ultraschalluntersuchungen einen Verdacht auf Endometriose feststellen. Diese Untersuchung kann eine Endometriose aber nicht endgültig bestätigen. Dafür ist eine Bauchspiegelung mit einer Entnahme einer Gewebeprobe notwendig.
Endometriosesymptome können mit einer Hormonpille oft vermindert oder sogar ganz unterbunden werden. Mithilfe einer Operation können Endometrioseherde im Körper entfernt werden.
Bei einem Kinderwunsch empfehlen Frauenärzte meist eine Operation. Oft wird angeraten, nach der OP, respektive nach einer Geburt, die hormonelle Behandlung weiterzuführen, um das erneute Wachstum von Gewebe zu vermeiden.
Auch natürliche Methoden wie entzündungshemmende und zyklusangepasste Ernährung, Stressreduktion und ein allgemein gesunder Lebensstil können helfen, dass keine neuen Endometrioseherde mehr wachsen.