Ist Cannabis wirklich (nur) eine Einstiegsdroge?
Cannabis wird oft als Einstiegsdroge bezeichnet. Aber stimmt das? Greifen Menschen, die Cannabis konsumieren, automatisch zu härteren Drogen?
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz hat jeder dritte Jugendliche schon einmal Cannabis konsumiert.
- Cannabis wird oft als eine harmlose und ungefährliche Droge angesehen.
Der Cannabiskonsum und seine Auswirkungen sind ein kontroverses Thema, das viele Diskussionen und Vorurteile hervorruft. Eine häufige Sorge ist, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sein könnte – ein erster Schritt zu einem gefährlichen Drogenkonsum.
Für Cannabiskonsumenten besteht laut «BFS» eine 9%ige Chance, im Laufe ihres Lebens eine Abhängigkeit von der Droge zu entwickeln.
Eine Einstiegsdroge gilt als erster Schritt zum Gebrauch stärkerer Substanzen. Im Zusammenhang mit Cannabis wird oft behauptet, dass es als Einstiegsdroge fungiert. Zudem, dass sie den Konsum von Drogen wie Kokain oder Heroin fördert.
Geringere Abhängigkeit als bei härteren Drogen
Cannabis ist laut «Global Drug Survey» zufolge die weltweit am zweithäufigsten konsumierte Droge nach Alkohol und vor Nikotin.
Zweifellos führt Cannabis aber weniger schnell zur Abhängigkeit als Heroin. In der richtigen Dosierung kann es sogar das Wohlbefinden steigern, beruhigen und Schmerzen lindern.
Studien zeigen, dass Menschen, die Cannabis konsumieren, eher dazu neigen, auch andere Drogen auszuprobieren. Dies kann auf verschiedene Faktoren wie soziales Umfeld, persönliche Risikobereitschaft oder genetische Veranlagung zurückzuführen sein.
Jeder dritte Schweizer bereits Drogen ausprobiert
Viele Menschen, die als «harte Drogen» eingestufte Substanzen wie Kokain oder Heroin konsumieren, greifen auch zu Cannabis. Daraus kann jedoch nicht geschlossen werden, dass Cannabiskonsumenten zwangsläufig auf härtere Drogen umsteigen.
Die statistischen Daten unterstreichen dies: Nach Angaben des «Suchtmonitorings Schweiz» haben über ein Drittel der Schweizer ab 15 Jahren Cannabis mindestens einmal ausprobiert. Rund 3,1 Prozent (etwa 222'000 Personen) berichteten über einen mehrmaligen Konsum in den letzten 30 Tagen.
Einige Studien deuten darauf hin, dass der Konsum von Cannabis das Risiko für späteren Missbrauch anderer Substanzen erhöhen kann.
Dennoch existieren keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise für einen direkten Zusammenhang zwischen Cannabisgebrauch und dem Einstieg in härtere Drogen.