Kümmel – ein Gewürz mit positiven Nebenwirkungen
Das Wichtigste in Kürze
- Kümmel ist eines der ältesten Küchenkräuter der Welt.
- Kümmelöl wird erfolgreich bei Magen-/Darmbeschwerden eingesetzt.
Schon der Römer Apicius erwähnte Kümmel im 3. Jahrhundert nach Christus in seinem Kochbuch «De re coquinaria». Als Heilpflanze fand das Kraut sogar schon früher bei Dioskurides, dem Vater der Pharmakologie, Erwähnung. Ursprünglich war der Wiesenkümmel (Carum carvi) vor allem im Mittelmeer und im Orient verbreitet. Doch mittlerweile wächst er in einem breiten Streifen von Mitteleuropa bis Indien.
Wild wachsenden Kümmel finden Sie auch heute noch am Wegesrand und auf Bergwiesen – falls Sie ihn denn erkennen. Achtung: Kümmel kann leicht mit giftigem Schierling verwechselt werden. Als Gewürzpflanze wird Kümmel in vielen Ländern angebaut, um die aromatischen Früchte zu ernten. Aus diesen wird das wirksame Kümmelöl destilliert, das in Tees, Lutschbonbons, Tropfen und anderen Produkten Verwendung findet.
Kümmel als Heilkraut
Wichtigster Inhaltsstoff von Kümmel ist Carvon, das den Früchten auch ihren unverwechselbaren Duft verleiht. Kümmel wirkt sich gleich mehrfach positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus. Es lindert eine Reihe von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl und übt eine krampflösende Wirkung aus. Liegt Ihnen eine Mahlzeit noch Stunden später wie Blei im Magen oder leiden Sie unter lästigen Blähungen, trinken Sie am besten einen Kräutertee mit Kümmel, Anis und Fenchel. Im Handel sind auch fertig abgemischte Magentees erhältlich. Alternativ brühen Sie aus getrockneten Kümmelfrüchten selbst einen Tee auf.
In der Alternativmedizin sind auch Tinkturen mit Kümmelöl bekannt, die Sie als Tropfen einnehmen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn hochkonzentriertes Kümmelöl kann die Schleimhäute und die Haut reizen. Wenig überraschend: Kümmel ist auch in den beliebten Kräuterschnäpsen enthalten, die als Verdauungsgetränk konsumiert werden. Im norddeutschen Raum sind Kümmelbrände weit verbreitet.
Kümmel in der Küche
Kümmel verleiht unzähligen Gerichten ihr besonderes Aroma. Er wird gerne in knuspriges Brot eingebacken oder über Kartoffeln gestreut. Verwenden Sie ihn in Saucen und Eintöpfen. Auch bei Kohlgerichten wird Kümmel gerne verwendet.
Gut zu wissen: Der orientalische Kreuzkümmel (Cuminum cyminum), der auch hierzulande immer beliebter geworden ist, hat mit dem Kümmel nichts zu tun und entfaltet keine vergleichbare Wirkung. Kreuzkümmelsamen werden im Orient gerne nach der Mahlzeit gekaut, weil sie ätherische Öle enthalten, die den Atem ähnlich wie Minze oder Eukalyptus auffrischen sollen.