Migräne mit der richtigen Ernährung lindern

Nau Lifestyle
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Bern,

Fast jeder fünfte Schweizer ist ab und zu von Migräne betroffen. Experten vermuten, dass die Ernährung eine Rolle spielt und geben Tipps zum Lebensmittelkauf.

Frau mit Migräne
Eine Migräne-Attacke kann zwischen vier Stunden bis zu drei Tagen andauern! - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung ist von Migräne betroffen.
  • Vielfältige äussere Reize können als Trigger dienen.
  • Mit der richtigen Ernährung lassen sich die Attacken mindern.

Migräne ist eine Sonderform der Kopfschmerzen, die Menschen meist aus heiterem Himmel überfällt. Sobald sich die Migräne ankündigt, dauert es nicht lange, bis sie den Betroffenen komplett ausser Gefecht setzt. In der Regel beginnt sie mit einseitigem Kopfschmerz und manchmal mit Aura. Vielen bleibt dann nur noch, sich in einen dunklen ruhigen Raum zurückzuziehen und auf das Ende des Anfalls zu warten. Dieser kann jedoch bis zu 48 Stunden dauern.

Frauen dreimal so häufig betroffen wie Männer

Warum Menschen anfällig für Migräne sind und andere nicht, konnte die Wissenschaft bislang nicht erklären. Eine Statistik ist jedoch bemerkenswert: Frauen sind weit häufiger betroffen als Männer, insbesondere in der Zeit zwischen Pubertät und Menopause. Eine deutsche Krankenkasse stellte in einer Statistik sogar fest, dass Frauen fünfmal so häufig spezielle Migränemedikamente erhielten, als Männer. Frauen im Alter von 45 bis 54 Jahren bekamen die meisten Verordnungen. Mit Erreichen des 60sten Lebensjahres gleichen sich die Geschlechter an.

Frau mit Migräne
Frauen sind öfters von Migräne betroffen als Männer. - Depositphotos

Dies deutet darauf hin, dass weibliche Hormone eine grosse Rolle beim Entstehen von Migräne spielen. Daneben steckt die Veranlagung zu Migräne in den Genen. Viele Betroffene reagieren sehr empfindlich auf äussere Reize wie helles Licht oder Lärm. Ein weiterer klassischer Trigger ist Wetterfühligkeit, auch wenn sich Experten bei diesem Punkt uneinig sind. Manche wissen schon, dass die nächste Migräne bevorsteht, wenn der Wetterbericht ein Hochdruckgebiet ankündigt.

Die falsche Ernährung kann Migräne beeinflussen

Erst in den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch Lebensmittel Trigger sein können. Viele künstliche Zusätze in Fertigmahlzeiten wie die Konservierungsmittel Nitrat und Nitrit (Salz) und der Geschmacksverstärker Glutamat können Migräne verursachen. Da Glutamat häufig in der asiatischen Küche eingesetzt wird, sind körperliche Reaktionen darauf auch als «China-Restaurant-Syndrom» bekannt. Andere Menschen reagieren überempfindlich gegen Histamin und Tyramin. Diese natürlichen Stoffe stecken in unzähligen Lebensmitteln wie Käse, Nüssen, Schokolade oder Zitrusfrüchten.

Früchteteller
Quälende Kopfschmerzen durch verschiedene Auslöser. - Depositphotos

Auch alte Bekannte können bei Migräne eine Rolle spielen: Alkohol ist beispielsweise nichts anderes als ein Nervengift, das bei einer Überempfindlichkeit starke Reaktionen auslösen kann. Vom Koffein ist bekannt, dass es Entzugserscheinungen auslösen kann, wenn Kaffeetrinker einmal auf ihre tägliche Dosis verzichten (müssen).

Ernährungsumstellung kann Anfälle reduzieren

Die meisten Migränepatienten behandeln ihre Attacken mit Medikamenten. Als besonders wirksam gelten Triptane, die die Nervenbahnen im Kopf verengen. Dadurch wird dem Schmerz quasi der Weg abgeschnitten. Allerdings dürfen Triptane an maximal zehn Tagen pro Monat eingenommen werden, um eine Abhängigkeit zu vermeiden. Dazu wirken sie längst nicht bei allen Migränepatienten. Diverse alternative Heilmethoden wie Akupunktur scheinen bei einigen zu helfen, doch die Wirkung ist wissenschaftlich nicht belegt.

Experten raten dazu, die eigene Ernährung auf den Prüfstand zu stellen. Am besten ist es, gleichzeitig ein Migränetagebuch und ein Ernährungstagebuch zu führen. So lässt sich nach zwei-drei Monaten herauslesen, ob möglicherweise bestimmte Lebensmittel die Migräne triggern. Kristallisiert sich dann eine Histamin-Unverträglichkeit heraus, sollten alle Lebensmittel mit Histamin aus dem Speiseplan gestrichen werden. Dies kann zwar den Verzicht auf Lieblingsspeisen bedeuten, doch auf der Habenseite steht ein Leben ohne schmerzhafte lähmende Migräneanfälle.

Dazu ist es wichtig, auf regelmässige Mahlzeiten und ausreichend Schlaf zu achten. Ein stark schwankender Blutzuckerspiegel, der zum Beispiel durch Schokolade plötzlich in die Höhe schiesst, wird ebenfalls mit Migräne in Verbindung gebracht. Ausreichender Schlaf wiederum stärkt den Körper allgemein und mindert Stress – ein weiterer bekannter Migränetrigger.

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