Eine Erkältung kann sich zu einer schmerzhaften Sinusitis ausweiten
Die klassische Erkältung kann sich zu einer Sinusitis ausweiten, wenn die Viren in die Nasennebenhöhlen geraten. Lesen Sie hier, was Sie dann tun können.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Sinusitis greifen Viren die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen an.
- Die Erkrankung ist mit Gesichts- und Kopfschmerzen verbunden.
- In seltenen Fällen kann sie chronisch werden.
Wenn im Rahmen einer Erkältung ein Teil des Gesichts schmerzt und einseitige migräneähnliche Kopfschmerzen auftreten, hat sich die Erkrankung zu einer Nasennebenhöhlenentzündung ausgeweitet. Diese kann über mehrere Wochen anhalten, bis die Symptome abklingen.
Entzündung durch Erkältungsviren
Als Sinus paranasalis werden die Nasennebenhöhlen bezeichnet. Diese umfassen die Kiefernhöhlen, die Siebbeinhöhlen, die Keilbeinhöhlen und die Stirnhöhlen. Ist bei einem normalen Schnupfen (Rhinitis) die Nase verstopft, kann das Nasensekret nicht mehr abfliessen und sammelt sich in den Nasennebenhöhlen an. Hier können sich die Erkältungsviren weiter ausbreiten und eine zusätzliche Entzündung auslösen, die Sinusitis. Besonders häufig sind die relativ grossen Kieferhöhlen betroffen, die sich seitlich der Nase befinden.
In manchen Fällen kann sich zur eigentlichen viralen Infektion eine bakterielle Entzündung gesellen. Diese wird von Bakterien wie Streptokokkus pneumoniae und Haemophilus influenzae verursacht. In diesem Fall kommt es zur Eiterbildung und der Nasenschleim verfärbt sich gelb-gründlich. Liegt eine bakterielle Entzündung vor, muss der Arzt aufgesucht werden, um Antibiotika zu verschreiben.
Die Symptome der Sinusitis
Ein eindeutiges Symptom der Nasennebenhöhlenentzündung ist ein lokal auftretender starker Schmerz. Der genaue Ort hängt davon ab, welche Nebenhöhle betroffen ist. Handelt es sich um die Kiefernhöhle, tritt der Schmerz links beziehungsweise rechts der Nase auf. Sind die Siebbeinhöhlen betroffen, tritt der Schmerz an der linken oder rechten Schläfe neben dem Auge auf. Die Stirn- und Keilbeinhöhlen sind eher selten betroffen.
Durch den Schmerz in der Nasennebenhöhle werden auch andere Bereiche des Gesichts in Mitleidenschaft gezogen. So geht Sinusitis fast immer mit einseitigen Kopfschmerzen auf der entzündeten Seite einher. Die Schmerzen verstärken sich beim Bücken oder Husten. Manchmal strahlt der Schmerz in den Kiefer aus und verursacht lokale Zahnschmerzen.
Die Behandlung der Sinusitis
Genau wie bei der normalen Erkältung ist es nicht unbedingt erforderlich, einen Arzt aufzusuchen. Wichtig ist, die Nase freizuhalten, damit der Schleim aus der eigentlichen Nasenhöhle und den Nasennebenhöhlen abfliessen kann. Dazu können entsprechende Nasensprays aus der Apotheke verwendet werden. Auch das Inhalieren von mit ätherischen Ölen versetzten Dämpfen kann helfen. Dazu werden schleimlösende Mittel eingenommen, die den Heilungsprozess beschleunigen.
Es kann einige Tage oder sogar Wochen dauern, bis die akute Sinusitis vollkommen abgeheilt ist. Halten die Beschwerden länger an, gehen sie mit starkem Fieber einher oder bildet sich Eiter, muss der Arzt aufgesucht werden. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen, wenn die Erreger beispielsweise auf die Gehirnhaut oder das Gehirn selbst übergreifen.
Eine nicht ausgeheilte akute Sinusitis kann chronisch werden. In diesen Fällen sind die Beschwerden zwar milder, doch die Erkrankung bleibt unangenehm. Die Atmung durch die Nase ist behindert, der Betroffene kann Gerüche schlecht wahrnehmen und leidet unter Gesichts- und Kopfschmerzen. Von einer chronischen Sinusitis ist die Rede, wenn die Beschwerden mindestens drei Monate am Stück anhalten. Oder aber, wenn mehr als viermal im Jahr eine akute Sinusitis auftritt.
Sinusitis vorbeugen
Wie bei der Erkältung an sich gibt es in den Wintermonaten keinen hundertprozentigen Schutz vor der Ansteckung. Hilfreich sind Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen und ein durch einen gesunden Lebensstil gestärktes Immunsystem. Beim Nase putzen sollte stets nur ein Nasenloch geschnäuzt werden und dies möglichst sanft, um die Nasennebenhöhlen nicht zu strapazieren.
Rauchen ist schädlich für die Schleimhäute und macht anfälliger für Infektionen. Auch winterlich überheizte Räume mit sehr trockener Luft schaden den Schleimhäuten. Regelmässiges Stosslüften und Luftbefeuchter verbessern das Raumklima.