So geht Impfen: Die punktgenaue Aktivierung der Abwehrkräfte
Noch vor nicht allzu langer Zeit starben Menschen an Pocken und Kinderlähmung. Durch Impfen wurde diesen Seuchen Einhalt geboten. Doch wie funktioniert Impfen?
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Aktivimpfung werden dem Körper Stoffe zugeführt, die Bakterien oder Viren ähneln.
- Dadurch wird die körpereigene Abwehr angeregt.
- Bei einer Passivimpfung werden direkt Antikörper zugeführt.
Das Immunsystem funktioniert mit Hilfe verschiedener Zellen, die in der Lage sind, Fremdkörper, Bakterien oder von Viren befallene Zellen auszuschalten.
Sogenannte B-Zellen haben verschiedene Rezeptoren. Passen sich die Rezeptoren an einen Erreger an, binden sich die B-Zellen daran und beginnen sich zu teilen. Ein Teil der B-Zellen produziert Antikörper.
Bis diese Immunreaktion erfolgreich ist, können Wochen vergehen.
Beim zweiten Kontakt mit demselben Erreger sind bereits Zellen vorhanden, die Antikörper produzieren. Der Körper reagiert viel schneller. Die Krankheit bricht gar nicht oder nur schwächer aus.
Die aktive Impfung trainiert das Immunsystem, die passive hilft ihm nach
Die Funktionsweise einer passiven Impfung ist einfach: Antikörper werden direkt gespritzt. Die gespritzten Antikörper bekämpfen die Erreger unmittelbar.
Diese Impfung wird verwendet, wenn der Betroffene bereits mit dem Erreger in Berührung gekommen ist und daher keine Zeit mehr für eine Immunisierung besteht.
Die Aktivimpfung ist allerdings die übliche Art der Impfung. Sie macht sich die Funktionsweise des Immunsystems zu Nutze. Es werden meistens entweder abgeschwächte Erreger oder Bruchstücke von Erregern gespritzt.
Sie werden vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt. Die Immunabwehr reagiert, indem die B-Zellen Antikörper produzieren.
Beim nächsten Kontakt mit dem Erreger oder der Impfsubstanz sind dann bereits Antikörper vorhanden und das Immunsystem reagiert schneller und effizienter.
Die meisten Impfungen müssen nach einem festgelegten Zeitabstand wiederholt werden, um den Impfschutz zu gewährleisten. Immungeschwächte Personen können oft nicht geimpft werden.
Durch hohe Durchimpfungsraten wird ein epidemieartiges Ausbrechen der entsprechenden Erkrankung verhindert. Dadurch werden auch Personen mit Immunschwäche geschützt.