So klappt die gesunde Ernährung für Kinder
Nur Spaghetti und Nutella-Brote sind ungesund. Doch eine zu strenge gesunde Ernährung schadet Kindern ebenfalls: Die richtige Mischung ist ideal.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemeinsame und regelmässige Mahlzeiten mit der Familie sind wichtig.
- Gemüse kommt besser an, wenn es appetitlich angerichtet ist.
- Süsses sollte nicht komplett verboten werden, sondern als Besonderheit angeboten werden.
Oft gleichen die täglichen gemeinsamen Mahlzeiten einem Kampf: Junior will nur Pommes oder Spaghetti essen und verschmäht das Gemüse.
Mama weiss jedoch, wie wichtig Vitamine und Mineralstoffe sind und besteht darauf. Der Ärger ist vorprogrammiert. Mit einigen Spielregeln lassen sich Kompromisse erzielen.
Eltern sollten Vorbilder sein
Für Kinder sind ihre Eltern die wichtigsten Vorbilder. Eltern, die den Kindern Süsses verbieten und sich selbst auf der Couch mit Schoggi und Chips vollstopfen? Das kann nicht funktionieren.
Wenn die Eltern jedoch genussvoll einen Teller mit Sellerie, Paprika und Rüebli-Schnitzen knabbern, interessiert sich auch der Nachwuchs dafür.
Wichtig ist auch eine gesunde Umgebung für das Essen. Sitzen die Eltern abends mit der Pizza-Schachtel auf dem Schoss vor dem Fernseher, halten Kinder dies für normal. Viel besser ist es, Mahlzeiten gemeinsam am Tisch einzunehmen.
Fernsehen und Smartphones sind tabu. Auch für die Eltern. Dabei wird sich ganz auf das Essen konzentriert und über den Tag unterhalten. Dies stärkt zugleich den Zusammenhalt der Familie.
Zwischen den Mahlzeiten gelten strikte Essenspausen. So lernt das Kind, echtes Hungergefühl zu entwickeln. Darf es jedes Mal zu einem Snack greifen, sobald es Appetit verspürt, ist der Weg zu Übergewicht vorprogrammiert.
Gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse
Ganz allgemein gelten für Kinder die gleichen Regeln wie für Erwachsene: Das Essen sollte abwechslungsreich und nicht zu kalorienlastig sein. Gemüse ist ideal. Leider schmeckt es Kindern oft nicht besonders.
Hier helfen Tricks: Kunterbuntes Gemüse, das zu witzigen Gesichtern und anderen Figuren gelegt wird, kommt immer gut an.
Kinder lieben es, den Grossen im Haushalt zu helfen. Am besten werden sie schon früh ins Kochen mit einbezogen. So entwickeln sie ein Gespür für verschiedene Lebensmittel.
Gemüse schmeckt roh oft ganz anders (und besser) als im zerkochten Zustand. Das Kind verschmäht vielleicht die gekochten breiigen Rüebli, liebt sie aber als knackige Knabberei.
Obst ist aufgrund des hohen Fruchtzuckergehaltes eher mit Vorsicht zu geniessen. Freilich sind saftige Apfelschnitze noch immer ein besseres Dessert als überzuckerter Pudding.
Auch hier lohnt es sich, zu experimentieren und herauszufinden, welches Obst dem Nachwuchs besonders schmeckt.
Ersatzprodukte für Lieblingsspeisen
Bei den meisten Kindern stehen zwei Lebensmittel ganz oben auf der Hitliste: Pasta und Pommes. Hier können Eltern ebenfalls tricksen.
Bei Pasta wird die ungesunde Weissmehlvariante durch Vollkornprodukte getauscht. Die dunklere Farbe lässt sich mit Sauce kaschieren.
Pommes Frites lassen sich von Hand aus anderen Lebensmitteln zubereiten, zum Beispiel aus Süsskartoffeln. Diese enthalten mehr Ballaststoffe und weniger Kohlenhydrate als Kartoffeln. Sie sättigen länger und sind reicher an Nährstoffen.
Aber auch Kartoffeln sind gesund, und von Hand zubereitete Pommes Frites sind wesentlich kalorienärmer als Fertigprodukte.
Kindern nichts aufzwingen
Auf keinen Fall sollten Eltern ihre Kinder zu etwas zwingen. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie eine lebenslange Aversion gegen dieses Lebensmittel entwickeln.
Gelingt es auch beim dritten oder vierten Mal nicht, kann das Gericht erstmal weggelassen werden. Kinder entwickeln und ändern sich schnell. In einem Jahr wird es vielleicht zum neuen Hit.
Süsses nicht tabuisieren
Eine Kindheit ganz ohne süsse Leckereien ist trist. Werden Süssigkeiten komplett verboten, entwickeln sie nur den Reiz der berühmten verbotenen Frucht.
Kinder werden Wege finden, das Verbot zu unterlaufen und stopfen sich dann erst recht voll. Besser ist es, ihnen von Anfang an einen bewussten Umgang mit Süssem beizubringen.
Auch Masshalten ist empfehlenswert: Im Sommer reicht ein Glas mit zwei Kugeln von der Gelateria. Es muss kein grosser Becher mit vier Kugeln, Rahm und bunten Streuseln sein.