Für Menschen mit Venenleiden kann die kalte Winterzeit beschwerlich sein. Lesen Sie hier, was Sie tun können, um gesund durch den Winter zu kommen.
Schmerzen in den Venen
Schmerzen in den Venen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Überheizte Räume und Kälte machen den Gefässen zu schaffen.
  • Viele Menschen bewegen sich im Winter zu wenig.
  • Dicke Winterstiefel schaden den Venen.
Ad

In den Sommermonaten leiden viele Menschen unter belastend hohen Temperaturen. Die Hitze lässt die Gefässe anschwellen und erhöht das Risiko für Thrombosen und Entzündungen. Kalte Wintertemperaturen sollten eigentlich das Gegenteil bewirken, doch stattdessen macht es sich der Mensch in stark geheizten Räumen bequem und bewegt sich kaum. Leiden Sie unter Krampfadern oder anderen Gefässproblemen, sollten Sie gegensteuern.

Blutstau in den Venen ist gefährlich

Das Grundprinzip des Blutkreislaufs ist bekannt: Die Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg in die Extremitäten, die Venen transportieren es zurück. Vor allem die Beinvenen müssen Schwerarbeit leisten, um das Blut aufwärts zu pumpen. Sie enthalten rund 85 Prozent der gesamten Blutmenge und regulieren die Körpertemperatur. Bei Wärme dehnen sie sich aus, damit die Körperwärme nach aussen abgegeben werden kann. Bei Kälte ziehen sie sich zusammen, um die Wärme im Körper zu speichern.

Dies ist der Grund, warum viele Menschen bei hohen Temperaturen unter sogenannten «schweren geschwollenen Beinen» leiden. Eine gestörte Blutzirkulation führt auf Dauer zu chronischen Beschwerden wie Krampfadern und der Schaufensterkrankheit. Zudem erhöht sie die Gefahr für Thrombosen bis hin zur lebensgefährlichen Lungenembolie. Zu dieser kommt es, wenn ein Blutpropfen aus den Venen in die Lungen transportiert wird und die Atemwege blockiert.

Die Venen im Winter

Theoretisch sollte es den Venen im Winter gut gehen: Die Gefässe sind durch kalte Temperaturen verengt und das Blut wird schnell transportiert. Doch da sich die Menschen dann bevorzugt in geheizten Räumen aufhalten, kommt es zu den gleichen Problemen wie im Sommer. Die Gefässe erweitern sich und in den Venen sammelt sich mehr Blut an. Dies führt zu einem Blutstau mit dem bekannten Gefühl schmerzender schwerer Beine und Krämpfen.

Venenleiden
Venenleiden kommen sowohl im Winter wie auch im Sommer vor. - Depositphotos

Dazu gesellen sich im Winter andere Probleme: Als Kälteschutz tragen Sie hohe Strümpfe, enge Strumpfhosen und hohe Winterstiefel, die die Waden zusätzlich einschnüren und Blutstaus begünstigen. Die Kälte verlockt dazu, den grössten Teil der Zeit gemütlich auf der Couch zu verbringen und sich nicht mehr zu bewegen als notwendig. Damit erweisen Sie Ihren Venen jedoch einen Bärendienst.

Tägliche Bewegung entlastet

Zur Entlastung der Venen ist tägliche Bewegung unverzichtbar. Sie müssen nicht unbedingt zu einer mehrstündigen Wanderung aufbrechen. Versuchen Sie, täglich einen Spaziergang an der frischen Luft zu unternehmen, der Ihrem Körper auf mehrfache Weise guttut. Bauen Sie Bewegung in den Alltag ein, indem Sie die Treppe statt des Lifts nehmen und öfter mal ein paar Minuten umhergehen, zum Beispiel beim Telefonieren. Indoor-Sportarten sind ebenfalls hilfreich. Gehen Sie ins Schwimmbad oder ins Fitness-Studio, melden Sie sich zu einem Tanzkurs an oder treten Sie einer Sportmannschaft bei.

Noch besser sind natürlich sportliche Hobbies an der frischen Luft: Langlauf ist die perfekte Wintersportart zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems. Gehen Sie mit Ihren Kindern zum Rodeln oder zum Eislaufen auf einen zugefrorenen See. Die gleichmässigen Bewegungen beim Eislaufen sind ideal für die Wadenmuskulatur.

Übergewicht belastet zusätzlich

Angenehmer Nebeneffekt: Durch die Bewegung verbrennen Sie Kalorien und nehmen ab. Jedes Pfund Übergewicht ist eine Belastung für den Körper allgemein und die Venen im Besonderen. Gerade im Winter neigt der Mensch zu einer kohlenhydratreichen Ernährung, mit der sich blitzschnell zusätzliche Pfunde auf den Hüften ansammeln.

übergewichtiger Mann
Übergewicht belastet die Gefässe zusätzlich. - Depositphotos

Ebenfalls sehr gesund sind Wechselduschen für die Beine. Nach dem gemütlichen heissen Bad einfach die Waden mehrmals mit kaltem Wasser übergiessen, damit sich die Gefässe wieder zusammenziehen. Viele Thermalbäder bieten die Option des Wassertretens in kalten Becken oder spezielle Fussbäder mit Schläuchen. Auch die Sauna stärkt das Herz-Kreislaufsystem.

Gönnen Sie sich also ruhig öfter einige Stunden Wellness in den Wintermonaten. Ihr Körper wird es Ihnen auf vielfältige Weise danken.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ZeitumstellungLanglaufWasserSaunaWellness