Warum immer mehr Männer an Essstörungen leiden
Jahrzehntelang galten Essstörungen als reine Frauensache. Doch seit einiger Zeit wächst die Zahl an Männern, die an einer Essstörung leiden, stetig an.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Männer leiden an Magersucht oder Bulimie.
- Schuld ist oft ein gefährliches Körperideal.
- Neben der Essstörung kann sich parallel dazu eine Sportsucht entwickeln.
Immer mehr Männer hungern sich krampfhaft auf ein Minimalgewicht herunter oder lösen nach einer üppigen Mahlzeit einen Brechanfall aus. Andere wiederum verbringen ganze Tage im Fitnessstudio, um dem Ideal des perfekten Körpers gerecht zu werden.
Um rund 60 Prozent soll die Anzahl der Männer mit gestörtem Essverhalten in den letzten zehn Jahren angestiegen sein. Die Ursachen lassen sich nicht klar definieren.
Doch der Druck, perfekt aussehen zu müssen, könnte einer der Gründe für dieses rapide Wachstum sein.
Beeinflussung durch Social Media
Vor allem unter jüngeren Männern spielen die sozialen Medien eine wichtige Rolle. Sogenannte Influencer präsentieren ein oftmals trügerisches Image vom perfekten Leben – und vom perfekten Körper.
In ihrem Bestreben, genauso durchtrainiert wie ihr Vorbild zu sein, riskieren viele junge Männer ihre Gesundheit.
Exzessives Trainieren, insbesondere in Kombination mit einem ungesunden Essverhalten, kann das Immunsystem schwächen und zu Erschöpfung führen.
Essstörungen bleiben bei Männern oft unerkannt
Da Magersucht und Bulimie nach wie vor als Frauenkrankheiten wahrgenommen werden, gehen Männer oft durchs Netz. Bei Männern und Jungen wird einem pathologischen Essverhalten weniger Beachtung geschenkt, und auch eine Sportsucht wird als normal abgetan.
Betroffene Männer sollten eine Therapie beginnen, um zu einem normalen Ess- und Sportverhalten zurückzukehren.