Wie die Körpertypen die Fitness bestimmen
Das Wichtigste in Kürze
- Das Konzept der Körpertypen wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert entwickelt.
- Der eigene Körpertyp hat massgeblichen Einfluss auf Fitness und Trainingserfolge.
- Auch die richtige Ernährung wird vom Körpertypen bestimmt.
Der eine ist ein richtiger Hänfling, der trotz Muskeltraining und üppigem Essen weiterhin schmal bleibt, der andere wirkt kugelrund und nimmt trotz aller Diäten nicht ab: Dahinter steckt die Tatsache, das sich die menschliche Konstitution in drei Körpertypen unterteilen lässt.
So richtig wissenschaftlich fundiert ist dieses Konzept zwar nicht, doch es bietet einige wichtige Anhaltspunkte.
Die Somatotypen des William Sheldon
Der US-amerikanische Psychologe und Mediziner William Sheldon beschäftigte sich während des gesamten frühen 20. Jahrhunderts mit Fragen rund um die menschliche Konstitution. 1940 veröffentlichte er das Buch «The Varities of Human Physique: An Introduction to Constitutional Psychology» und 1942 «The varieties of temperament: A Psychology of constitutional differences».
Als Forschungsgrundlage dienten ihm Nacktphotos und Körpermasse zahlreicher Studenten der wichtigsten US-Universitäten.
Von ihm stammten bis heute bekannte Klischees, wonach rundliche Menschen gemütlich und gesellig sind, schmale Menschen eher künstlerisch veranlagt und muskulöse Menschen energiegeladene Sportskanonen sind. Diese Annahmen sind zwar heute widerlegt, doch seine Klassifikation der drei Körpertypen wird bis heute im Fitnessbereich verwendet.
Ektomorph: Wenn alles Muskelaufbautraining nichts nutzt
Der sogenannte ektomorphe Körpertyp bezeichnet hochgewachsene und meist dünne Menschen, die im Volksmund gerne als Schlacks tituliert werden. Da sich die Muskulatur länglich auf eine recht grosse Fläche verteilt, kann der ektomorphe Typ nur sehr schwer Muskeln aufbauen.
Zugleich profitiert er jedoch von einem sehr aktiven Stoffwechsel: Egal, welche Mengen Nahrungsmittel er in sich hineinschaufelt, er setzt kein Fett an.
Alles wird vom Körper sofort verwertet. Dies ist kein Freibrief für täglichen ungesunden Fast Food, doch kohlenhydratreiches Essen wie Pasta darf er mit Genuss verzehren.
Mesomorph: Der attraktive Athlet
Wenn sich die Menschen einen Körpertyp aussuchen dürften, würden sie wohl den mesomorphen Typ wählen: Dabei handelt es sich um athletische Menschen mit breitem Brustkorb, schmalen Hüften und ausgeprägter Muskulatur.
Das Gesicht ist oft mit breitem Kiefer markant geformt und die Hände sind gross und kräftig. Klar, dieser Mensch kann zupacken. Beim Muskeltraining hat er ebenfalls die Nase vorn und kann schon bald mit definierten Muskeln prunken.
Allerdings hat auch der mesomorphe Typ eine Schwachstelle: Solange er trainiert und auf eine gesunde ausgewogene Ernährung achtet, ist alles Bestens. Neigt er jedoch zum Faulsein auf der Couch und zu ungesundem Junk Food, setzt er schnell Fett an.
Besonders betroffen ist dann der Bauchbereich, wo das Fett die inneren Organe belastet und zahlreiche Zivilisationskrankheiten auslösen kann.
Endomorph: Rund und gesund
Der endomorphe Typ leidet vermutlich am meisten unter seiner natürlichen Körperform, die ihn rundlich und weich wirken lässt. Frauen profitieren dabei noch von üppigen weiblichen Kurven, während die Männer eher mopsig wirken.
Der Aufbau klar definierter Muskeln fällt ihnen aufgrund des hohen Körperfettanteils schwer. Dies bedeutet jedoch nicht, dass endomorphe Typen unsportlich sind.
Es gibt viele Sportarten, in denen sie sich auszeichnen können, zum Beispiel Teile der Leichtathletik wie Diskuswerfen und Hammerwerfen oder beim Ringen.
Von allen drei Körpertypen muss der endomorphe Typ am stärksten auf seine Ernährung achten, da er zur schnellen Gewichtszunahme neigt. Dies bedeutet einen weitgehenden Verzicht auf fettige und zuckrige Speisen, die sich als Fettpolster auf den Hüften niederlassen.
Den einen Menschen gibt es nicht
Unzählige Fitnesstipps und Ratgeber zielen darauf ab, den menschlichen Körper zu verbessern, schöner, jünger und schlanker wirken zu lassen. Allerdings gibt es kein Patentrezept, das sich auf jeden Menschen anwenden lässt.
Aus dem Spargeltarzan wird kein Schwergewichtsboxer und aus der Wuchtbrumme wird keine zarte Elfe. Wer Frieden mit dem eigenen Körpertyp schliesst und auf seine individuellen Stärken und Vorteile achtet, wird letztendlich ein glücklicheres und zufriedeneres Leben führen.