Wie gut ist Mandelmilch als veganer Milchersatz?
Das Wichtigste in Kürze
- Mandelmilch ist eine beliebte Alternative für Kuhmilch.
- In Südeuropa wird Mandelmilch seit vielen Jahren genossen.
- Sie enthält weniger Mineralstoffe als Kuhmilch.
Immer mehr Menschen möchten das Leid der Nutztiere lindern und weniger tierische Produkte konsumieren. Andere sind laktoseintolerant oder können kein Milcheiweiss verdauen. Pflanzliche Milchprodukte sind dann eine gute Alternative. Sojamilch, Hafermilch und vor allem Mandelmilch werden immer stärker nachgefragt.
Mandelmilch ist keine Milch
Pflanzliche Milchprodukte sind natürlich keine echte Milch. Zur Herstellung von Mandelmilch werden die geernteten Mandeln geröstet und zu einem feinen Pulver gemahlen. Dieses Pulver wird mit Wasser gemischt. Nach einer Weile verdickt das Wasser zu einer milchartigen hellen Flüssigkeit. Damit das Getränk schmeckt, werden der Flüssigkeit Süssstoffe wie Agavendicksaft oder schlicht Zucker beigefügt.
In südeuropäischen Ländern wie Spanien und Italien, in denen Mandeln seit Jahrhunderten angebaut werden, ist die sogenannte «Mandelmilch» eine beliebte Leckerei. Sie stammt ursprünglich aus der Region Valencia, wo sie als «Orxata de Xufa» bekannt ist und an fast jeder Strassenecke angeboten wird. Mit spanischen Auswanderern gelangte das Getränk nach Lateinamerika, wo es «Horchata» genannt wird. Vor allem in Mexiko sind heute zahlreiche Varianten bekannt.
Vorsicht Kalorienbombe
Der hohe Kaloriengehalt der Mandeln selbst spielt bei Mandelmilch kaum eine Rolle. Dafür ist der Anteil des Mandelpulvers einfach zu gering. Allerdings wird die industriell hergestellte fertige Mandelmilch durch die beigefügten Süssstoffe schnell zur Kalorienbombe. Je nach Marke kommt die Mandelmilch locker auf die gleiche Kalorienmenge wie Kuhmilch. Allerdings bringt sie weit weniger Nährstoffe mit, da es sich weitgehend um Wasser handelt. Die in den Mandeln enthaltenen Nährstoffe gehen bei der Verarbeitung grösstenteils verloren.
So enthält Kuhmilch weit mehr des für die Stärkung der Knochen unverzichtbaren Kalziums. Mandelmilchproduzenten versuchen gegenzusteuern, indem sie ihren Getränken zusätzliches Kalzium beifügen. Daneben liefert Mandelmilch kaum sättigende Proteine.
Mandelmilch ist ideal bei Laktoseintoleranz
Für Menschen, die Kuhmilch aufgrund einer Laktoseintoleranz oder einer Milcheiweissunverträglichkeit nicht konsumieren können, ist Mandelmilch eine gute Alternative. Umgekehrt gilt jedoch auch, dass Mandelmilch für Nussallergiker tabu ist. Einen grossen Vorteil hat Mandelmilch auch für Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel. Das weitgehend aus Wasser bestehende Getränk enthält so gut wie kein Cholesterin.
Mandelmilch bietet also durchaus Vorteile für bestimmte Gruppen. Menschen mit Laktoseintoleranz können sie für ein feines Müesli oder einen erfrischenden Drink verwenden. Auch wer aus ethischen Gründen keine Kuhmilch konsumieren möchte, hat mit ihr eine gute Alternative. Allerdings sollte sie eher als schmackhaftes Erfrischungsgetränk im Sinne der spanischen Horchata betrachtet werden.
Ein letzter Tipp: Um die Zuckerfalle zu vermeiden, stellen Sie Mandelmilch am besten selbst her. Alles, was Sie dafür benötigen, ist ein Mixer, ein Tuch und eine Tüte Mandeln.