Beschwerden nach der Behandlung mit Säureblockern – was tun?

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Bern,

Säureblocker werden bei übermässiger Magensäure verschrieben. Werden sie abgesetzt, können die Refluxbeschwerden zunehmen. Was kann man dagegen tun?

Magen
Säureblocker sollen bei Magenbeschwerden helfen. Es kann aber zu Folgebeschwerden kommen. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Säureblocker wie Omeprazol und Pantoprazol werden bei Refluxkrankheiten eingesetzt.
  • Werden die Medikamente abgesetzt, kann es zu einem Überschuss an Magensäure kommen.
  • Gegen diesen «Rebound-Effekt» kann man vorgehen.

Omeprazol und Pantoprazol sind Säureblocker, die Beschwerden durch zu viel Magensäure verhindern sollen. Setzt man diese Arzneien ab, kommt es zu einem Überschuss an Magensäure – dem sogenannten «Rebound-Phänomen».

Wenn eine Refluxkrankheit besteht, kommt meist die Dauertherapie mit Säureblockern zum Einsatz. Da diese aber nicht ohne Risiko sind, kann es Sinn machen, sie – in Absprache mit dem Arzt – nach einiger Zeit abzusetzen. Wird der Säureblocker abgesetzt, kann es allerdings zu verstärktem Auftreten von Reflux-Beschwerden kommen.

Verstärkte Säureproduktion nach Absetzen des Säureblockers

Oftmals unterliegen die Betroffenen dann dem Irrtum, dass ihre Krankheit sich verschlimmert habe und sie weiter auf die Medikamente angewiesen seien. Tatsächlich aber liegt den intensivierten Reflux-Beschwerden der sogenannte «Säure-Rebound» zugrunde: Auf die reduzierte Menge an Magensäure reagiert der Körper durch Bildung des Botenstoffes Gastrin, dieser verstärkt die Säureproduktion im Magen.

REflux
Bei der Refluxkrankheit fliesst saurer und nicht-saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. - Pexels

Mit Abklingen der Wirkung der Säureblocker entsteht somit ein Überschuss an Magensäure – ein Effekt, der zum Glück aber nur kurzfristig auftritt. Die Beschwerden klingen in der Regel spätestens vier Wochen nach der letzten Tabletteneinnahme wieder ab.

Gänzlich vermieden werden kann der Säure-Rebound nicht. Jedoch lässt er sich aber abschwächen.

Einnahme reduzieren oder Medikament wechseln

Statt den Säureblocker von einem auf den anderen Tag abzusetzen, kann die Einnahme langsam reduziert werden. Studien haben gezeigt, dass der Körper in geringerem Masse Gastrin bildet, wenn die Säureblocker vor dem vollständigen Einnahmeabbruch zunächst einmal nur alle zwei Tage eingenommen werden.

Möchten Sie die Medikamente absetzen, besprechen Sie das für Sie geeignetste Vorgehen zuerst mit Ihrem Arzt.

Mussten Sie schon mal Magensäureblocker einnehmen?

Die zweite Möglichkeit ist, dass der Patient vorübergehend andere Medikamente nehmen kann, um den Rebound-Effekt zu überbrücken. Dies können Wirkstoffgruppe säurebindende Mittel (Antazida) sein. Die Einnahme dieser Medikamente sollte immer mit dem Arzt besprochen werden.

Übrigens: Die Sicherheit von Säureblockern ist unter Medizinern umstritten. Die Studienlage ist nicht eindeutig. Wer unter Reflux leidet, sollte deshalb auch andere Massnahmen ausprobieren, um die Beschwerden zu lindern, statt direkt zu Säureblockern greifen. Dazu gehören die Schlafposition, gesunde Ernährung und abnehmen, falls Übergewicht vorliegt.

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