In der Arktis verursachte eine Algenart ein noch nie gesehenes Phänomen. Sie verfärbten aufgrund der zu warmen Temperaturen den Schnee rot.
Rot verfärbter Schnee
Blutschnee in der Antarktis - Iwona Erskine-Kellie/Wikimedia Commons

Das Wichtigste in Kürze

  • Algen sind für gewöhnlich nur in Seen, Flüssen und Meeren aktiv.
  • Im arktischen Schnee wurden nun ebenfalls Algen entdeckt.
  • Aufgrund der warmen Temperaturen konnten sie wachsen und den Schnee verfärben.
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Ukrainische Forscher entdeckten die ungewöhnliche Veränderung des Schnees Anfang März, als ihnen auffiel, dass sich der Schnee rund um ihre Basis verfärbte. Anstatt der verschiedenen Weisstöne wiesen die Gletscher und Schneehügel plötzlich ein intensives Rot auf, das sich zudem ausbreitete. Untersuchungen brachten zutage, dass dieser Vorgang durch eine extrem kleine Algenart ausgelöst wurde, die den Namen Chlamydomonas nivalis trägt.

Diese wächst nicht im Wasser, sondern auf Schnee und Eis und kommt beispielsweise auch in den höher gelegenen Regionen der Alpen vor. Die Zellen produzieren rötliche Farbstoffe, jedoch normalerweise in mikroskopischen Mengen. Durch die sich erwärmenden Temperaturen konnte sich der Mikroorganismus in der Arktis neue Lebensräume erobern und sich stark vermehren. Normalerweise reichen die natürlichen Wachstumszyklen von Schneealgen nicht dafür aus, sichtbare Veränderungen an der Oberfläche hervorzurufen.

Algenwachstum wegen zu warmer Temperaturen

Der Grund ist letztendlich die fortschreitende Klimaerwärmung. Denn die rote Schneealge gedeiht umso besser, je höher die Temperaturen sind. In der Arktis wurden zuletzt Rekordwerte gemessen: Bis zu 20 Grad Celsius wurden in Gebieten erreicht, in denen normalerweise noch der Gefrierpunkt gehalten werden müsste.

Durch die ungewöhnlich warme Umgebung konnte die Alge ihr Wachstum multiplizieren und so erstmals Massen an Zellen produzieren, die den Schnee mit roten Farbpigmenten durchziehen.

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