Zahlreiche News-Medien berichten zurzeit, die Nasa habe Hinweise auf ein Paralleluniversum entdeckt. Doch die Realität sieht etwas anders aus.
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Im Kosmos dreht sich alles. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Netz kursieren zurzeit Berichte um ein von der Nasa entdecktes Paralleluniversum.
  • Diese basieren auf unerklärlichen Beobachtungen des ANITA-Experiments.
  • Die Berichte seien jedoch völlig aus dem Kontext gerissen, klagen Wissenschaftler.
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Ein Paralleluniversum, in dem die Zeit rückwärts läuft? Was sich wie ein Sci-Fi-Verschnitt von Benjamin Button anhört, ist laut einigen News-Medien tatsächlich Realität: So kursiert zurzeit die Meldung, dass es der Nasa erstmals gelungen sei, Hinweise auf ein Paralleluniversum zu finden. Was sich grundsätzlich nach einer interessanten Entdeckung anhört, ist jedoch so nicht ganz richtig.

Doch zunächst zum Anfang: Im Zentrum der Berichterstattungen liegt das «Antarctic Impulsive Transient Antenna» oder ANITA-Experiment, welches von der Nasa finanziert wird. Mithilfe eines Heliumballons sowie mehrerer Radioantennen hat dieses zum Ziel, ultra-hochenergetische kosmische Partikel – Neutrinos genannt – zu untersuchen.

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Das von der Nasa finanzierte ANITA-Experiment. - @Nasa_Wallops

Über die Jahre hinweg gelangen ANITA eine Reihe von Beobachtungen, die mit unserem derzeitigen Verständnis der Physik nicht erklärbar sind. Diese unerklärlichen Funde bildeten den Nährboden für allerhand Theorien, darunter: die besagte Paralleluniversums-Theorie.

Funde der Nasa wurden aus dem Kontext gerissen

Tatsächlich werden die Beobachtungen des ANITA-Experiments bereits seit 2016 diskutiert, wie «Cnet» berichtet. Aufwind erhielt die Theorie jedoch erst mit einem Artikel des Fachmagazins «New Scientist», welcher am 8. April – hinter einer Paywall versteckt – erschienen ist. Dieser lautete auf den Namen: «Wir haben vielleicht ein Paralleluniversum entdeckt, welches sich in der Zeit rückwärts bewegt» und sorgt seither für helle Aufregung.

Peter Gorham, leitender Forscher des ANITA-Experiments, zeigt sich von den Schlagzeilen enttäuscht: «Das ist unglücklicher Boulevard-Journalismus», klagt der Wissenschaftler. Seine Forschung sei missinterpretiert und falsch zitiert worden.

Pat Scott, Dozent an der Universität von Queensland, hält die Idee eines Paralleluniversums zwar für grundsätzlich plausibel. Trotzdem betont er, dass es noch viele weitere Theorien gebe, welche die anormalen ANITA-Entdeckungen erklären könnten. «Es gibt nichts, was die Funde zwangsläufig zu einem Nachweis für ein Paralleluniversum macht», so Scott.

Von einem «Hinweis» auf ein Paralleluniversum zu sprechen, scheint somit etwas weit hergeholt – auch wenn die Theorie zweifelsohne fasziniert. Bis sich Paralleluniversen jedoch tatsächlich nachweisen lassen, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als das ANITA-Experiment gespannt weiter zu beobachten.

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