Bist du ein Workaholic? Warnzeichen der Arbeitssucht
Wenn Arbeit alles dominiert, droht mehr als Erschöpfung. Workaholismus bleibt dennoch oft unbemerkt – und richtet Schaden an. So erkennst du die Arbeitssucht.

Leidenschaft für den Beruf gilt als Zeichen von Engagement. Wenn die Arbeit das Privatleben verdrängt, steckt jedoch oft mehr dahinter als hoher Einsatz.
Viele übersehen die Warnzeichen, weil permanentes Arbeiten heute als normal gilt. Die Gefahr: Wer kaum noch abschaltet, verliert den Kontakt zu sich selbst.
Die Balance zwischen Leistung und Lebensqualität gerät ins Wanken, die körperliche und psychische Gesundheit leiden.
Zwischen Einsatz und Zwang
Workaholics handeln nicht aus Freude, sondern aus innerem Druck. Der ständige Drang zur Produktivität ersetzt Erholung und soziale Bindung.

Das Selbstwertgefühl hängt fast vollständig am beruflichen Erfolg. Selbst in Ruhephasen kreisen die Gedanken um Aufgaben und Fristen. Pausen verursachen Unruhe, Erschöpfung wird ignoriert.
Was als Einsatz beginnt, wird zur dauerhaften Überlastung.
Was steckt dahinter?
Oft dient Arbeit als Schutzschild gegen persönliche Themen. Wer Überstunden macht, muss sich nicht mit Konflikten oder Einsamkeit befassen.
Der Arbeitsplatz wird zum Rückzugsort. Statt nach innen zu schauen, wird das Aussen kontrolliert.
Diese Strategie bleibt lange unbemerkt, weil sie gesellschaftlich anerkannt ist. Doch ungelöste Probleme lassen sich nicht dauerhaft verdrängen.
Warnsignale, die du kennen solltest
Dauerstress zeigt sich in Schlafproblemen, Gereiztheit und sinkender Konzentration. Auch die Gesundheit leidet unter fehlender Regeneration, weshalb Schmerzen und ein geschwächtes Immunsystem oft vorkommen.
Soziale Kontakte werden vernachlässigt, Freizeitaktivitäten aufgegeben. Bewegung, Ernährung und Erholung geraten in den Hintergrund.
Der Alltag dreht sich nur noch um Effizienz. Leider wird diese Effizienz nicht selten von Arbeitskollegen oder gar Familienmitgliedern geradezu erwartet.
Wege aus dem Kreislauf
Ein klarer Tagesabschluss hilft, Grenzen zu ziehen ‒ Rituale wie das Aufräumen des Arbeitsplatzes oder das Ausschalten digitaler Geräte unterstützen den Übergang. Auch fixe Pausenzeiten fördern Erholung.

Freizeit darf ausserdem zweckfrei sein – nicht alles muss produktiv sein. Aktivitäten ohne Leistungsdruck fördern das psychische Gleichgewicht.
Auch körperliche Bewegung hilft, Stress abzubauen. Soziale Kontakte bieten emotionale Unterstützung und manchmal ist professionelle Hilfe ebenfalls empfehlenswert.
Unterstützung aus dem nahen Umfeld
Angehörige und Freunde erkennen oft zuerst, wenn Arbeit überhandnimmt. Wichtig ist, Beobachtungen wertfrei anzusprechen – ohne Vorwürfe oder Druck.
Verständnis und Geduld helfen mehr als Ratschläge. Gemeinsame Aktivitäten, die nichts mit Arbeit zu tun haben, entlasten und geben neue Impulse.
Auch das Vorleben von Balance wirkt stärker als jede Kritik. Beachte: Psychologische Unterstützung im Rahmen einer Therapie lässt sich anregen, aber nicht erzwingen – die Entscheidung bleibt bei der betroffenen Person.