Fälschung oder Plagiat? Darauf sollten Sie achten
Marken kosten, Kopien sind billiger. Plagiate zu erkennen, ist aber oft gar nicht so einfach. Tipps, mit denen Sie den Unterschied trotzdem erkennen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gefälschte Produkte – Plagiate – sehen den Originalversionen oft täuschend echt.
- Problematisch wird es eher bezüglich einwandfreie Funktionen und technische Sicherheit.
- Hilfreich beim Erkennen kann ein Blick aufs Label sein oder die Höhe des Preises.
Die nur auf den ersten Blick teuer aussehende Designertasche zum Schnäppchenpreis, das billige Marken-T-Shirt in den Strandferien oder ein supergünstiges Parfüm auf dem Strassenmarkt: Dass das keine echten Markenprodukte sein können, ist vielen Kunden klar.
Schwieriger wird es bei gefälschten Produkten, die etwa im Internet angeboten werden. Die werden oft unwissentlich und ohne eine Möglichkeit gekauft, sie prüfend anzuschauen.
Das ist für den Kunden nicht nur blöd, sondern kann ihm richtig Ärger einbringen.
Der Kauf von Plagiaten ist zwar nicht verboten – aber er er bringt unter Umständen Unannehmlichkeiten mit sich.
So kann der Zoll im Verdachtsfall die Sachen einbehalten und den Markeninhaber veranlassen, das Produkt auf Echtheit zu überprüfen.
Gefahr für den Käufer
Wer sogar mehrere gefälschte Produkte erwirbt, zum Beispiel zehn Handtaschen auf einmal, muss damit rechnen, als gewerbsmässiger Verkäufer angezeigt zu werden. Denn der Handel mit gefälschten Produkten ist verboten.
«Sonnenmilch ohne Lichtschutzfaktor, nicht funktionierende Feuermelder, Felgen, die nach kurzer Fahrt auseinanderbrechen, verunreinigte Medikamente ohne beziehungsweise mit falsch dosierten Wirkstoffen – das alles wird im Internet ungeniert angeboten», sagt Christine Lacroix, Expertin für Produktpiraterie.
«Die Gesundheit und sogar das Leben der Verbraucher werden billigend aufs Spiel gesetzt.»
Die Plagiate decken die ganze Bandbreite ab. Es gibt sie bei Massenprodukten ebenso wie bei hochwertigen Waren. «Alles, was am Markt erfolgreich ist, wird gefälscht», so Lacroix. Und die Fälschungen können sogar Dinge wie Mehrweg-Besteck-Set betreffen.
Aber auch technische Produkte sind stark betroffen: So ist die Fälschung eines Druckmessgeräts bekannt, die unter anderem die deklarierte Messgenauigkeit nicht erreicht.
«Dabei ist das Gefahrenpotenzial bei falsch reguliertem Druck sehr hoch, ganz abgesehen von unvorhersehbaren Folgekosten», so Lacroix.
«Die Nutzer vertrauen auf die hohe Qualität, Funktionalität und Sicherheit des Markenprodukts. Viele Fälscher kopieren sogar Prüfsiegel und führen die Käufer so weiter in die Irre.»
Der Klick aufs Zertifikat
Das kann der Nutzer beim Bestellen durch einen Klick auf das Label herausfinden. Ist es mit einem gültigen Zertifikat des Label-Betreibers verlinkt, öffnet sich die entsprechende Webseite. Ohne diesen Link ist das Label sehr wahrscheinlich ein Blender.
Ein weiterer Hinweis auf eine Fälschung kann der Preis sein. Ist der im Vergleich zum Normalpreis extrem günstig, sollten die Alarmglocken schrillen.
«Leider kennen viele Anbieter diesen Tipp und setzen inzwischen für gefälschte Produkte höhere, plausiblere Preise an», so Lacroix. «Das ist dann für den Käufer besonders ärgerlich, wenn er eine billige Kopie auch noch zu einem hohen Preis erwirbt.»
Wer im Internet einkauft, hat es besonders schwer, echte Markenprodukte von Nachahmungen zu unterscheiden. Grosse Plattformen wie Amazon oder Ebay versuchen von sich aus, schwarze Schafe auszusortieren.
Aber auch dort und besonders in kleinen Shops oder bei Angeboten aus dem Ausland sollten Käufer sehr aufmerksam bleiben.
Beim Fake-Shop geht man leer aus
Wenn die Preise sehr günstig sind, kein Impressum auf der Seite zu finden ist oder auch Schreibfehler vorkommen, sollte man vorsichtig sein. Dann könnte es sich um unseriöse Anbieter oder sogar um Fake-Shops handeln.
Diese Fake-Shops sind teilweise Kopien real existierender Webseiten und deshalb für den Verbraucher schwer auszumachen. Wer dort etwas kauft, bekommt oft minderwertige Ware zum überhöhten Preis oder geht sogar leer aus.