Das sagen Sterne über die Hotelqualität aus
Hotels und Ferienunterkünfte können bis zu fünf Sterne haben. Doch was unterscheidet Häuser mit zwei von denen mit vier Sternen? Das sind die Kriterien.
Das Wichtigste in Kürze
- Sterne machen die Qualität und den Komfort eines Hotels anschaulich.
- Jedes Land richtet sich dabei nach einem eigenen nationalen Kriterienkatalog.
- Achtung: Andere Zeichen wie Sonnen weichen oft von nationalen Standarardwerten ab.
Wer online oder im Reisebüro nach einem Hotel sucht, greift nicht nach den Sternen. Aber er achtet auf ihre Anzahl.
Vor allem Hotels, die nicht durch ihren Markennamen bekannt sind, nutzen die Klassifizierung. Allerdings ist die nicht überall gleich.
Die meisten Länder der Welt bewerten ihre Hotels nach eigenen nationalen oder regionalen Massstäben.
In der Schweiz leistet GastroSuisse einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung der Schweizer Hotellerie: mit der Schweizer Hotelklassifikation.
In Europa gibt es dazu seit 2009 den Versuch, die Sterne zu vereinheitlichen. Unter Hotrec Hospitality Europe, dem europäischen Dachverband für Hotels, Restaurants und Cafés, haben sich 19 Länder einer Hotelstars Union angeschlossen.
Es gehören unter anderem Deutschland, Österreich, die Schweiz, Tschechien, Ungarn, die Niederlande, Belgien, Dänemark, Schweden und Malta dazu.
Sie alle eint ein Klassifikationssystem für ihre Hotels: 247 Kriterien, nach denen ein bis fünf Sterne vergeben werden.
Wofür es Sterne gibt
Besonders viele Punkte werden für grosse Zimmer und Betten, einen Pool oder Kinderbetreuung vergeben. Erzielt das Hotel mehr Punkte, als die Sterne-Kategorie vorgibt, darf es den Zusatz «Superior» führen.
Klassifizierte Hotels müssen grundsätzlich sauber und gepflegt sein. Die Ausstattung muss funktionieren, es darf keinen Renovierungsstau geben. Aber worin unterscheiden sich die Sterne nun genau?
Ein Stern: Einfache Ausstattung, tägliche Reinigung
Hotels mit einem Stern bieten einfache Zimmer mit Dusche oder Badewanne und WC. Bett, Tisch, Stuhl und Schrank – viel mehr Möbel braucht man nicht.
Ein paar Extras gibt es aber: Internet im Zimmer sowie einen Fernseher. Im Bad liegen pro Person ein Badetuch sowie Seife oder Waschlotion bereit. Wer hier übernachtet, kann zudem sicher sein, dass täglich gereinigt wird.
Zwei Sterne: Ab jetzt gibt es ein Frühstücksbuffet
Ab zwei Sternen müssen die Mitarbeitenden am Empfang mindestens zweisprachig sein. Jeden Morgen gibt es ein Frühstücksbuffet.
Die Ausstattung der Zimmer wirkt etwas komfortabler. So sind zum Beispiel ein Leselicht am Bett und grösserer Stauraum für Kleidung Pflicht.
Für jeden Gast liegen zudem ein Bade- und Handtuch bereit.
Drei Sterne: Mittelklasse mit mehr Komfort
Bei drei Sternen kommen weitere Services dazu: Der Empfang muss 24 Stunden erreichbar sein. Auf Wunsch werden das Gepäck transportiert, die Wäsche gewaschen und mehr Kissen organisiert.
Auf dem Zimmer gibt es eine Kofferablage, einen Nachttisch und mehr Sitzgelegenheiten. Ausserdem hat es Telefon, Haartrockner und Ankleidespiegel.
Vier Sterne: Aufzug, Hotelbar und Roomservice
Ab vier Sternen ist ein Gästelift notwendig. Die Lobby ist grösser, gemütlicher oder mündet gleich in eine Hotelbar.
Im Zimmer stehen zusätzlich ein Sessel oder eine Couch und ein Beistelltisch. Der Fernseher zeigt ein internationales Programm.
Für kühle Getränke sorgen eine Minibar, ein 24-stündiger Getränke-Roomservice oder eine Maxibar auf der Etage. Auf Wunsch gibt es Bademantel und Hausschuhe.
Fünf Sterne: Luxusklasse mit vielen Extras
Wer fünf Sterne bucht, erhält höchsten Komfort. Ob Concierge- und Shuttle-Dienste, kleine Begrüssungsgeschenke auf dem Zimmer oder ein 24-Stunden-Roomservice für Getränke und Speisen: In diesen Hotels werden sämtliche Gästewünsche erfüllt.
Sonnen sind keine Sterne
Soweit ein grober Einblick in die Kriterien der Sternenvergabe der Hotelstars Union. Allerdings finden sich auf Reiseportalen oder in Veranstalter-Katalogen oft auch Sonnen, Rauten, Kästchen oder Punkte.
«Sie haben nichts mit den Kriterien der Sternenvergabe zu tun», sagt Markus Luthe, Präsident des Hotelverbands in Deutschland, und fügt an: «Sie dürfen nur verwendet werden, wenn der Auszeichner erklärt, was darunter zu verstehen ist.»
Dazu muss man wissen: Veranstalter führen oft eigene Bewertungen durch, die sich an nationalen Standards und eigenen Beobachtungen orientieren.
So kann es vorkommen, dass Hotels in der Kategorie des Veranstalters nicht der Sternenklassifizierung des Landes entsprechen. Bei Pauschalreisen muss die Sterne-Landeskategorie vor der Buchung und auf der Reisebestätigung ersichtlich sein.