Fashion made by KI: Wo bleibt das gewisse Etwas?
Künstliche Intelligenz KI kann nicht nur Texte schreiben oder mögliche Kriege generieren, sondern auch Modetendenzen vorgeben. Wo bleibt das gewisse Etwas?
Das Wichtigste in Kürze
- In vielen Bereichen der Modeindustrie wird vermehrt künstliche Intelligenz KI eingesetzt.
- In der Kreativszene stellen sich zunehmend Fragen nach Urheberrecht oder Originalität.
- Für modisch Bewusste gilt jetzt erst recht: Das gewisse Etwas hat mit dem Menschen zu tun!
Der Film «Mission Impossible: Dead Reckoning», Teil eins, im Sommer 2023 gerade auch in hiesige Kinos gekommen, ist nur nicht wegen seines Skripts eine spannender Dreh.
Ein Zweites macht diese Megaproduktion zu einem echten Werk unserer Zeit: die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz (KI), dem, was sie kann – und dem, was nicht.
Diese Diskussion beschäftigt auch die Modewelt. In Kolumbien beispielsweise geht derzeit mit der African Fashion Week AFWC die erste Messe der Modeindustrie über die Bühne, deren Kollektionen ausschliesslich per KI wie ChatGPT, Midjourney, Gigapixel AI entwickelt wurden.
Werkzeug, das auch Nachhaltigkeit kann
KI stellt heute ein Werkzeug dar, das fester Bestandteil breiter Teile der Modeindustrie ist.
Zunächst ganz praktisch: verkürzt sie viele Arbeitsprozesse und macht es manchem möglich, Ideen besser zu visualisieren. Programme zeigen Muster an, Fliessgefälle der Stoffe, Avatare machen dem Designer eine Vorschau seines Werks auf dem menschlichen Körper möglich,
KI kann auch für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Beispielsweise kann KI die Anzahl glänzender Pailletten auf Kleidung genauestens kalkulieren – damit fällt weniger Müll bei der Produktion an.
Und wer gerne online shoppt, kann sich digitaler Anprobeweisen bedienen, um gleich virtuell zu sehen, ob frau und Kleidungsstück zusammenpasst – weniger Verpackungsmaterial für so unnötige Versandprozesse ist die Folge.
Eine Herausforderung für die menschliche Individualität
Als Werkzeug eingesetzt im wahrsten Sinne «unvorstellbar» praktisch, wird es da kritisch, wo es um Fragen wie die Originalität von Ideen geht: Urheberrecht, Ethik, Individualität sind hier Stichworte.
Hollywood und England machen es bezüglich Texte gerade vor: Drehbuchschreiber gehen auf die Strasse und fordern eine Regulierung der KI.
Ein Streik in der Modeindustrie? Sehen wir noch nicht. Doch seien Sie ehrlich: Niemand von uns möchte ein Kleidungsstück tragen, das nicht ein bisschen Originalität in sich trägt. Das gilt selbst für solche von der Stange.
Fashion made by yourself
Mehr noch: Gut sieht vor allem aus, was richtig kombiniert. Und «richtig»: hat weniger mit Tendenzen zu tun oder Vorgaben und vielmehr mit einem selbst. Damit, wer Sie heute sind oder sein wollen. Mit Charakter, Persönlichkeit und Selbstbewusstsein.
All das, im Übrigen, Themen, die Designer wiederum erst zu Designern machen – verbunden ausserdem mit dem nötigen Handwerkszeug.
Bei Mission Impossible müssen wir noch auf die Auflösung des Umgangs mit KI per Teil zwei warten. Bezüglich Mode haben Sie trotz KI Ihr Schicksal in der eigenen Hand: Egal, was Sie tragen, hier Ihr gewisses Etwas zu zeigen, das ist Ihr einzigartiger Schlüssel zur Fashion-Macht.