Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verbrauchsdatum: Was ist was?
Am Kühlregal fällt dir das Datum ins Auge, das auf dem Joghurtbecher deiner Wahl aufgedruckt erscheint. Das Datum ist: Heute. Und jetzt?
Das Wichtigste in Kürze
- Verpackte Lebensmittel in der Schweiz unterliegen einer Kennzeichnungspflicht.
- Unterschieden werden Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum.
- Je nach Datum kannst du das Produkt noch verzehren oder solltest es umgehend entsorgen.
Lebensmittel wie der Joghurt im Kühlregal oder der Thunfisch in der Dose kommen mit einem aufgedruckten Datum. Du weisst: Das hat mit der Haltbarkeit des Lebensmittels zu tun. Nur: Was genau ist da gemeint?
Sicherheit für den Verbraucher: Verpackte Lebensmittel müssen gekennzeichnet sein
In der Schweiz müssen verpackte Lebensmittel verschiedenartig gekennzeichnet werden. Mit zwei Kennzeichnungen, die sich auf die Lebensmittelsicherheit und -qualität beziehen, haben wir es im Alltag oft zu tun. Das Lebensmittelgesetz unterscheidet die folgenden zwei Begriffe: «Mindesthaltbarkeitsdatum» (MHD) und «Verbrauchsdatum».
Diese Regelung orientiert sich an den europäischen Standards und soll den Verbrauchern helfen, informierte Entscheidungen über den Kauf und den Verzehr von Lebensmitteln zu treffen. Schlau also, wer weiss, was das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt und was das Verbrauchsdatum bezeichnet – und woran man erkennt, ob es das eine oder das andere ist.
In der Regel hat ein Lebensmittel entweder ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder ein Verbrauchsdatum, aber nicht beide. Die Kennzeichnung hängt von der Art des Lebensmittels ab.
Verbrauchsdatum: Fokus Lebensmittelsicherheit
Das Verbrauchsdatum ist ein relativ strenges Datum. Es steht auf leicht verderblichen Lebensmitteln und zeigt an, bis wann das Produkt bedenkenlos verzehrt werden kann. Nach Ablauf dieses Datums sollte das Lebensmittel nicht mehr konsumiert werden, da es gesundheitliche Risiken bergen kann.
Mindesthaltbarkeitsdatum: Fokus Qualität
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist das Datum, bis zu dem ein Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften, wie Geschmack, Geruch, Farbe und Nährwert, behält. Es bedeutet nicht, dass das Produkt nach diesem Datum ungeniessbar ist, sondern dass die Qualität möglicherweise nicht mehr optimal ist.
Und das gilt für den Joghurt in deiner Hand
Wenn du einen Joghurt in der Hand hast, kannst du in der Regel auf dem Etikett selbst erkennen, ob das angegebene Datum ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder ein Verbrauchsdatum ist.
In der Schweiz und vielen anderen Ländern wird das Verbrauchsdatum oft klarer gekennzeichnet, häufig mit dem Hinweis «zu verbrauchen bis» oder «Verbrauchsdatum». Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird normalerweise mit «mindestens haltbar bis» oder «MHD» angegeben.
Wenn du also das Datum auf dem Joghurt siehst, solltest du in der Lage sein, anhand der Formulierung zu erkennen, ob es sich um das Mindesthaltbarkeitsdatum oder das Verbrauchsdatum handelt.
Bei Joghurt handelt es sich in der Regel um ein Produkt mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, da es bei richtiger Lagerung oft auch nach Ablauf des Datums noch geniessbar ist, auch wenn die Qualität möglicherweise nicht mehr optimal ist.
Übrigens ...
... gibt es auch solche Lebensmittel ohne aufgedrucktes Datum. Dazu gehören beispielsweise die Äpfel aus der Region, Brot oder andere frische Produkte: Hier helfen Auge und Nase oft besser als jedes Durchschnittskalkül.
Zucker, Essig und andere lang haltbare Produkte kriegen auch kein Datum aufgedruckt. Einfach eben, weil sie so lange haltbar sind.
Andere Formulierungen wie «Verpackt am» oder «Hergestellt am» sind feine Tricks von Herstellern, die deine Aufmerksamkeit vom Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatum ablenken sollen. Lass' dich hier nicht hinters Licht führen!
Schliesslich: Hast du noch Augen im Kopf und eine feine Nase. Wenn was nicht gut riecht, hässlich aussieht oder dir anders komisch vorkommt, iss es einfach nicht. Deine Gesundheit dankt!