Outdoor: So behandeln Sie Unfälle mit der Notfallapotheke
Bei Abenteuern outdoor dürfen Sie das Verletzungsrisiko nicht unterschätzen. Eine kleine Notfallapotheke sollte darum immer ins Wandergepäck gehören.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Freizeitunfälle in der Schweiz nimmt zu.
- Viele kleinere Verletzungen können mit einer Notfallapotheke behandelt werden.
Die Schweizerinnen und Schweizer zieht es immer häufiger in die Natur. Dies hat neben vielen erfreulichen Wirkungen auch eine weniger schöne Auswirkung: Die Zahl der Verletzten steigt. Allein 2022 registrierte die Suva fast 290'000 Freizeitunfälle. Dies entsprach einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Den höchsten Anstieg gab es dabei in der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen. Diese Altersgruppe verhält sich outdoor immer aktiver, überschätzt sich dabei aber auch häufig.
Im Vergleich zur Zahl der Verletzungen ist die der tatsächlichen Notfälle glücklicherweise gering: Der SAC – Schweizer Alpen-Club – zählte im Jahr 2022 insgesamt 3668 Bergnotfälle und damit etwas weniger als im Vorjahr. Damals waren es 3680.
Was gehört in die Notfallapotheke?
Auf einer Wanderung oder beim Camping kann es schnell zu einem Unfall kommen. Darum gehört eine Notfall- oder Rucksackapotheke bei allen Outdoor-Aktivitäten dazu. Die wichtigste Grundlage ist dabei das Erste-Hilfe-Set, das vollständig im Handel angeboten wird.
Zu einem Notfall-Set gehören Wundkompressen, Verbände, Pflaster, Leukoplast, Schere und Desinfektionsmittel. Mit diesen lassen sich Schürfwunden nach Stürzen und ähnliche Verletzungen leicht behandeln.
Nicht immer enthalten, aber sehr hilfreich ist eine Rettungsdecke. Diese nimmt zusammengefaltet kaum Platz weg, schützt aber vor Unterkühlung, Kälte, Nässe oder auch starker Hitze.
Weitere einfache Hilfsmittel outdoor
Eine Pinzette ist enorm hilfreich, wenn Sie einen Dorn oder einen Stachel aus der Haut ziehen müssen. Wandern Sie in einer Umgebung, in der viele Zecken vorkommen, gehört auch eine Zeckenzange ins Gepäck. Mit dieser stellen Sie sicher, dass Sie die ganze Zecke nach einem Biss aus der Haut ziehen.
Denken Sie stets an wichtigen Sonnenschutz wie Sonnencreme und eine Kopfbedeckung. Dazu kann eine medizinische Creme gegen Sonnenbrand hilfreich sein, wenn Sie im Sommer unterwegs sind. Planen Sie, an einem See zu campen, gehört Insektenspray zur Abwehr und ein Mittel gegen Mückenstiche in die Notfallapotheke.
Outdoor: Medikamente für längere Wanderungen
Ein allgemeines Schmerzmittel wie Ibuprofen ist eine gute Allzweckwaffe für die Outdoor-Notfallapotheke. Es hilft bei Muskel- und Gelenkschmerzen ebenso wie bei Kopfschmerzen. Denken Sie nur daran, dass es die Schmerzen lediglich unterdrückt.
Sind Sie umgeknickt und das Fussgelenk ist geschwollen, sollten Sie nicht weiterwandern. Die Tabletten helfen, die nächste Berghütte zu erreichen oder den Heimweg zum Auto anzutreten.
Bei längeren Wandertouren gehören weitere Medikamente wie eine Sport- und Kühlsalbe ins Gepäck. Je nach Höhe ist auch ein Mittel gegen Höhenkrankheit hilfreich.
Diese tritt meist ab einer Höhe von etwa 2000 Metern im Gebirge auf. Auch hier gilt: So schnell wie möglich absteigen, damit der Körper zur Ruhe kommt.
Andere Medikamente hängen von den persönlichen Bedürfnissen ab: Menschen mit einer Allergie sollten bei Bedarf entsprechende Notfallmedikamente mitnehmen, zum Beispiel einen Epipen.
Outdoor: Was tun beim Notfall in den Bergen?
Ganz wichtig ist: Ruhe bewahren. Am besten suchen Sie einen geschützten Ort zur Behandlung auf, an dem Sie eine Weile pausieren können.
Wenn es dem Verletzten besser geht, sollten Sie den Rückweg antreten. Auf keinen Fall darf der Verletzte die Wanderung fortsetzen, da dies die Verletzung verschlimmert.
Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf auch im Outdoor Hilfe anzufordern. Notrufnummern speichern Sie vorab im Smartphone. Auch wenn eine Outdoor-Rettung nicht erforderlich ist, können Ihnen die Profis am Telefon wichtige Tipps geben.
Ist eine Rettung erforderlich, versuchen Sie den Standort so gut wie möglich zu beschreiben. Aktivieren Sie im Smartphone das GPS, um die Koordinaten zu ermitteln. Weiterhin können Sie mit Hilfsmitteln wie einer Trillerpfeife auf sich aufmerksam machen, wenn Sie die Retter sehen.