Outdoor: Was ist Doomsday Prepping?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Mit dem englischen Begriff «Doomsday Prepping» wird die Vorbereitung auf das Ende der Zivilisation bezeichnet. Prepper wollen darauf vorbereitet sein.

Outdoor
Vorbereitet zu sein, ob drinnen oder draussen, rettet im Notfall Leben. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz gibt es Schätzungen zufolge einige Tausend Prepper.
  • Starken Zulauf erhielt die Szene nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs.

Der Zusammenbruch jeglicher Zivilisation ist ein beliebtes Hollywood-Szenario. Wahlweise sind es Zombies, Ausserirdische oder eine Naturkatastrophe, die den Doomsday auslösen, den Tag des Weltuntergangs.

Während dieser Gedanke bei den meisten nur wohliges Gruseln auslöst, gibt es weltweit Menschen, die tatsächlich an den Weltuntergang glauben.

Outdoor
Wenn die Welt untergeht, sollte man auch im Freien (Outdoor) gut vorbereitet sein. - Depositphotos

Bekannt wurden die «Doomsday Prepper» durch die gleichnamige Reality-TV-Show im amerikanischen Fernsehen. Das Phänomen ist jedoch nicht auf die USA beschränkt: Auch in der Schweiz gibt es Prepper.

Haben Sie einen Notvorrat an Lebensmitteln und Getränken?

Bereit für den Weltuntergang

Die Entwicklung der letzten Jahre hat der Prepper-Szene ordentlichen Auftrieb verliehen. Da war zunächst die Corona-Pandemie, bei der anfangs nicht klar war, wie tödlich die Krankheit verlaufen würde.

Kaum war sie abgeklungen, folgte der Ukraine-Krieg. Viele Schweizerinnen und Schweizer machten sich Sorge um die Stromversorgung und grossflächigen Stromausfall.

Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Unterbrechungshäufigkeit pro versorgtem Endverbraucher in der Schweiz laut «statista» bei 0,26 Unterbrechungen. Die Chance ist also gering, dass der Strom ausfällt. Doch was, wenn doch?

Outdoor
Ein Bunker oder ein Schutzraum ist vor allem dann von Bedeutung, wenn es tatsächlich zu einem Ausbruch von Gewalt kommt. - Depositphotos

Das Ausmass der Vorbereitung ist unterschiedlich gross. Viele Prepper richten sich ein eigenes Notversteck her, andere nutzen die in der Schweiz verstreuten Bunker.

Selbst neue Bunker werden von und für Prepper gebaut. Das Angebot reicht hier vom einfachen Hochbunker über dem Erdboden bis zum Atomschutzbunker.

Diese liegen viele Meter tief in den Bergen und können im Ernstfall über Monate hinweg Schutz bieten. Aufgrund der enormen Kosten gibt es jedoch nur für Superreiche und die Regierung. Billiger sind Schutz- und Panikräume als Teil des normalen Hausbaus.

Der Notvorrat für Prepper

Im eigenen Bunker oder Panikraum werden die Notvorräte für den Tag des Weltuntergangs gelagert. Die meisten Schweizer Prepper halten sich dabei an die Empfehlungen des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL).

Dieses wirbt bereits seit über 50 Jahren mit dem Slogan «Guter Rat – Notvorrat» für einen Notvorrat im eigenen Haus.

Prepper
Prepper haben immer einen Notvorrat im Haus, idealerweise selbst eingekocht in Gläsern. - Depositphotos

Zum Doomsday Prepping gehört darum zunächst die erstmalige Zusammenstellung dieses Notvorrats. Er besteht aus Wasser, lange haltbaren Lebensmitteln und wichtigen Verbrauchsgütern wie Batterien und Kerzen.

Zumindest die Lebensmittel müssen jedoch regelmässig auf ihre Haltbarkeit überprüft und bei Bedarf ersetzt werden.

Survival Outdoor trainieren

Doch nicht immer lässt sich der Zusammenbruch der Zivilisation im eigenen Bunker aussitzen. Ein weiterer Bestandteil des Doomsday Prepping ist darum das Training Outdoor.

Dabei lernen Anfänger grundlegende Skills wie das Feuermachen und den Bau eines Unterschlupfs.

Überlebenstraining
Überlebenstraining findet am besten im Freien statt. - Depositphotos

Fortgeschrittene eignen sich weitere Fähigkeiten an, die das Überleben sichern sollen. Sie lernen, wie sie Fallen stellen und gefangene Tiere töten, häuten und über dem Feuer grillen.

Sie können Wasser und sogar Urin filtern, Wunden verarzten und natürlich bestens mit dem Schweizer Messer umgehen.

Zwischen Hobby und Obsession

Für manche Doomsday Prepper ist die Beschäftigung mit dem eigenen Überleben outdoor in der Wildnis vor allem ein Hobby. Sie möchten sicher sein, dass sie für durchaus realistische Naturkatastrophen gewappnet sind:

Ein Sturm, der das eigene Haus abdeckt oder ein Hochwasser, das es längere Zeit von der Aussenwelt abschneidet. Auch bei einem grossflächigen Stromausfall sind diese Menschen bestens vorbereitet.

Doomsday
Doomsday-Prepper sind für den äussersten Notfall gerüstet. - Depositphotos

Bei anderen Preppern wird der Gedanke an den Weltuntergang dagegen zur fixen Idee. Sie tauschen sich mit anderen Preppern zu neuen Tipps für das Überleben aus.

Ohne ihren BOB (Bug Out Bag) verlassen sie das Haus nicht mehr. Die Grenze zwischen Outdoor-Fans mit wertvollen Survival Skills und vom Weltuntergang überzeugten Preppern ist dabei nur schwer zu ziehen.

Kommentare

User #2255 (nicht angemeldet)

Ein paar Tausend? Laut dieser Umfrage und in Wirklichkeit sind es ein paar mehr. Komische Recherche! Der Staat empfiehlt ja auch einen Notvorrat für mindestens 10-14 Tage Zuhause zu haben und das seit Jahrzehnten! Wer es nicht macht.. Selberschuld! Wenn man Wandern geht und seinen Rucksack (BOB?) mitnimmt.. Alles Doomsday-Prepper? Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

User #4198 (nicht angemeldet)

Wenn der Russe kommt,bewerfe ich ihn mit Globuli. Dann verschwindet er sehr schnell. Deswegen habe ich einen grossen Globulivorrat.

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