Raus aus der Defensive: In 6 Schritten zur besseren Kommunikation
In manchen Situationen reagieren wir defensiv. Das kann zu Missverständnissen führen. Wie legt man diese Abwehrhaltung ab und geht offener mit Kritik um?
Das Wichtigste in Kürze
- Hinter einer defensiven Haltung stecken immer Gründe.
- Dazu zählt beispielsweise die Angst vor Kritik.
- Ist die Ursache gefunden, lässt sich meist auch das eingefahrene Verhalten besser ändern.
Es gibt Momente, da verhalten wir uns abweisend gegenüber anderen. Möglicherweise einfach deshalb, weil wir uns auf den Schlips getreten fühlen. Dabei war das vielleicht gar nicht die Absicht unseres Gegenübers.
Ursachen von Defensivität erkennen
Daher ist es zunächst wichtig, die Gründe für das defensive Verhalten zu identifizieren. Denn oft liegen Unsicherheiten oder Ängste zugrunde, die dazu führen, dass wir uns angegriffen fühlen. Das Resultat: Wir nehme eine Abwehrhaltung ein.
In solchen Situation lohnt es sich, mal genauer hinzusehen und sich zu fragen:
Habe ich Angst vor Kritik? Fühle ich mich unsicher in meiner Meinung? Sorge ich mich darum, was andere von mir denken? Oder befürchte ich, mein Gesicht zu verlieren?
Wenn klar ist, woher die Defensivität rührt, lassen sich Veränderungen leichter angehen.
Achtsamkeit und Bewusstsein entwickeln
Ein wichtiger Schritt ist das Entwickeln von Bewusstsein für das eigene Verhalten. Achten Sie darauf, wann und in welchen Situationen Sie zu Abwehrreaktionen neigen.
Versuchen Sie, die Gründe dafür zu erkennen. Das kann helfen, Muster im bei den eigenen Reaktionen aufzudecken und zu verstehen, warum man so handelt.
Den Fokus auf das Positive legen
Anstatt sich auf das Negative zu konzentrieren, sollte man versuchen, den Fokus aufs Positive zu legen. In der Kommunikation mit anderen bedeutet das: auf Kritik oder Meinungsverschiedenheiten nicht sofort ablehnend zu reagieren.
Möglicherweise lässt sich auch einmal nach Gemeinsamkeiten und Lösungen suchen? Einen Versuch ist es wert.
Um die Achtsamkeit und Bewusstheit für das eigene Verhalten zu entwickeln, sind vielleicht Atemübungen oder Meditation eine Idee? Sie können helfen, sich in angespannten Momenten zu beruhigen und den nötigen Abstand zu gewinnen. Hat das geklappt, kann man das eigene Auftreten oft besser reflektieren – und angemessener reagieren.
Kommunikationsfähigkeiten verbessern
Ein weiterer Aspekt, der dazu beitragen kann, weniger in die Abwehrhaltung zu gehen, ist die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten. Dazu gehört das aktive Zuhören, das Einfühlen in die Gefühle und Bedürfnisse des Gegenübers. Auch das Vermeiden von Schuldzuweisungen oder Angriffen zählt dazu.
Ein nützlicher Ansatz ist da vielleicht die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg. Hierbei geht es darum, auf Vorwürfe oder Angriffe zu verzichten und stattdessen: die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Oft nimmt ein solches Vorgehen dem Gegenüber den Wind aus den Segeln und wirkt abmildernd auf angespannte Situationen.
Selbstwertgefühl stärken
Häufig führt ein geringes Selbstwertgefühl dazu, dass wir defensiv reagieren. Warum? Weil wir uns so vor Kritik oder Ablehnung schützen. Daher kann es sinnvoll sein, am Eigenwert zu arbeiten und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu werden.
Eine Möglichkeit dafür sind Affirmationen und positive Selbstgespräche. Sagen Sie sich jeden Tag anerkennende Dinge über sich selbst. Klingt ulkig, kann aber durchaus Wirkung haben! Besonders einprägsam und nachhaltig funktioniert das übrigens vor dem Spiegel.
Konfliktlösungsstrategien erlernen
Zu guter Letzt kann das Erlernen von Konfliktlösungsstrategien von grossem Vorteil sein. Denn oft liegen hinter Defensivität auch Ängste vor Auseinandersetzungen. Hat man Strategien zur Verfügung, um Konflikte konstruktiv und lösungsorientiert anzugehen, fällt es leichter, offen für Meinungsverschiedenheiten zu sein.