Was zeichnet ein gutes Mitarbeitergespräch aus?
Wie führt man als Vorgesetzter eigentlich gute Mitarbeitergespräche? Indem man Probleme vor Ziele setzt, rät ein Experte.

Das Wichtigste in Kürze
- Unklare Ziele sind ein typisches und leider häufiges Phänomen in Mitarbeitergesprächen.
- Oft können sie dazu führen, dass Mitarbeiter sich unsicher oder angezweifelt fühlen.
- Aufgetretene Probleme sollten von beiden Seiten thematisiert und gemeinsam gelöst werden.
Mitarbeitergespräche werden oft genutzt, um Ziele für das anstehende Jahr zu formulieren. Das kann einen festen Fahrplan vorgeben, aber auch Druck aufbauen, warnt der Berater für Personalentwicklung Matthias Clesle.
«Klare Ziele zu setzen, die weder zu Überforderung noch zu Unterforderung führen, ist ein Spagat, der für viele Vorgesetzte kaum zu schaffen ist», so Clesle.

In der Praxis seien diese häufig unbestimmt formuliert – und zu hoch oder zu niedrig angesetzt. Mitarbeiter könnten sie dann als Anzeichen von mangelndem Vertrauen wahrnehmen. Und ihre selbstständige Arbeitsweise infrage gestellt sehen.
Voraussetzung für Lösungsfindung: Probleme thematisieren
Er rät Vorgesetzten, Ziele daher nicht nur individuell auf Mitarbeiter zuzuschneiden und auch eindeutig zu formulieren.
Beide Parteien sollten solche Gespräche vor allem auch nutzen, um bislang aufgetretene Probleme zu besprechen.
Werden diese thematisiert, könnte man zusammen eine Lösung finden, die sich in der Praxis positiv auswirkt. Das kann auch Motivation, Leistungsfähigkeit und Bindung an das Unternehmen steigern.