Darum machen Smartphones Durchfall und Blasenentzündung

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Solothurn,

So können Smartphones krank machen. Knapp 4000 Bakterienarten finden sich auf Handy-Displays. Darunter auch E. Coli-Bakterien aus dem Darm oder Grippenerreger.

Viele Menschen fotografieren gerne ihr essen mit dem Handy.
Viele Menschen fotografieren gerne ihr essen mit dem Handy. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bakterien-Kosmos auf jedem Smartphone setzt sich je Besitzer anders zusammen.
  • Anstecken kann man sich mit Blasenentzündung, Durchfall oder der Grippe.

Nehmen Sie Ihr Smartphone ab und an mit auf die Toilette? Kurz die Mails checken, während man auf dem Klo sitzt. Ist ja nichts dabei. Danach beim Mittagessen durch die Nachrichten scrollen? Vielleicht die Finger ablecken, damit Sie den Salatsaucen-Spritzer nicht auf dem ganzen Display verteilen. Oh je.

Mit etwas Pech haben Sie sich eben so richtig heftigen Durchfall eingebrockt. «Computer-Tastaturen und Handys sind voller Keime», erklärt Christian Rohrmann, Hausarzt in Solothurn.

Durchfall und Blasenentzündung

Benutzt man das Telefon auf dem Klo, können auch Fäkalkeime, die in unserem Darm leben, dazu gehören. Gerät es über Display und Finger in den Magen, kann es dort eine heftige Durchfallerkrankung verursachen. Manchmal gerät das Bakterium allerdings nicht in den Mund, sondern in die Blase – wo es eine schmerzhafte Entzündung herbeiführen kann.

Eine Frau arbeitet am Laptop und schaut auf ihr Handy.
Eine Frau arbeitet am Laptop und schaut auf ihr Handy. - Pixabay

Neben Fäkalbakterien können sich auch Grippeviren und zahlreiche weitere Rückstände auf dem Display befinden. 3895 verschiedene Bakterien, um genau zu sein. Das zumindest fand eine Studie heraus, die die Handy-Displays von Krankenhauspersonal untersuchte. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Toilettensitz verfügt über 84-mal weniger Bakterien.

So halten Sie das Handy sauber

«Mit seinen eigenen Käfern ist jeder vertraut, sie sind selten ein Problem», sagt der Hausarzt, «doch andere Leute bringen andere Keime mit». Diese wiederum können Krankheiten auslösen. Wie die Bakterien sich zusammensetzen, hängt vom Handy-Besitzer ab. Davon, was er oder sie isst, wie oft sie die Hände wäscht, ob sie regelmässig den Lift benutzt, Geld vom Automaten holt oder sich im Bus an der Stange festhält.

Allerdings seien Mobiltelefone «hygienisch noch auf der guten Seite», sagt Rohrmann. «Auf dem Kunststoff können die Bakterien sich kaum vermehren. Es reicht also, das Telefon regelmässig feucht abzuwischen.» Gute Händehygiene sei zudem das A und O: «Mehrmals am Tag die Hände gründlich waschen. Vor und nach dem WC-Gang und vor dem Essen sowieso.»

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