Demenzkranke nehmen bis 2050 stark zu
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden sich Demenzerkrankungen bis zum Jahr 2050 verdreifachen.
- Die von der WHO jährlich geschätzten Kosten von etwa 692 Milliarden Euro dürften sich bis 2030 mehr als verdoppeln.
Der Grund für den rasanten Anstieg der Demenzkranken bis 2050 sei eine alternde Bevölkerung, teilte die WHO am Donnerstag in Genf mit. «Dies ist ein Hilferuf, wir müssen dieser wachsenden Gefahr mehr Aufmerksamkeit widmen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO richtete zugleich eine Internet-Plattform ein, um globale Informationen über Massnahmen, Einrichtungen für Betroffene und andere Daten zu Demenz zu sammeln.
Es müsse sichergestellt werden, dass Demenzkranke die Pflege bekämen, die sie bräuchten - unabhängig vom Land, in dem sie leben, forderte Tedros. «Das damit verbundene Leiden ist gewaltig», sagte der Äthiopier. Nach Angaben des WHO-Chefs entwickeln fast zehn Millionen Menschen jährlich eine Demenz, sechs Millionen stammen dabei aus Ländern mit mittleren und unteren Einkommen.
Alzheimer macht 60-70 Prozent aller Demenzerkrankungen aus
Die jährlich entstehenden Kosten schätzt die WHO weltweit auf 818 Milliarden
Dollar (etwa 692 Milliarden Euro), die sich bis 2030 mehr als verdoppeln
dürften. Demenz ist ein Oberbegriff für Krankheiten, die unter anderem das
Gedächtnis betreffen. Alzheimer ist die bekannteste Form, sie macht etwa 60-70
Prozent aller Demenzerkrankungen aus.