Ostern, Eier und Cholesterin: Alles Lügen und Legenden?

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Zürich,

Wer an Ostern mit schlechtem Gewissen Eier tütscht, sollte wissen: Das meiste Cholesterin produziert der Körper selber. Ein paar Eier schaden kaum.

Ostern Cholesterin Eier
Bemalte Ostereier locken an Ostern zum Tütschen. Wie ungesund ist das darin enthaltene Cholesterin? - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Cholesterin wird zu 90 Prozent vom Körper selber hergestellt.
  • Es lässt sich durch die Ernährung also nur begrenzt beeinflussen.
  • Gesunde Ernährung und Bewegung helfen indirekt: Sie verändern den Stoffwechsel, dieser steuert die Cholesterinproduktion

Liegen an Ostern die Eier erstmal zum «Tütschen» bereit, geht die Cholesterin-Schlacht los. Gerade wer gegen einen hohen Cholesterinspiegel kämpft, sollte sich das Osterei zweimal überlegen. Oder?

«Das Cholesterin wird zu rund 90 Prozent im Körper selber hergestellt. Allein über die Ernährung lässt sich der Cholesterinspiegel also nur geringfügig verändern», erklärt Arnold von Eckardstein. Er ist Direktor am Institut für Klinische Chemie des Universitätsspitals Zürich.

Cholesterin ist lebenswichtig

Denn das Cholesterin ist nicht nur böse und schädlich – es ist gar überlebenswichtig. Darum übernimmt der Körper bei Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, sogar 100 Prozent der Cholesterin-Produktion.

Ostern Eier Cholesterin
Mehr als ein Ei zu Ostern: Das macht – ausnahmsweise – nichts. - Keystone

Denn das Cholesterin übernimmt im menschlichen Körper eine wichtige Rolle: Es sorgt dafür, dass die Zellmembran, die Haut, die jede einzelne Zelle schützt, flexibel und geschmeidig bleibt.

Auch Hormondrüsen brauchen Cholesterin, um beispielsweise die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen herzustellen. Die Aufnahme von Vitamin D, die Abgrenzung der Nervenzellen oder ein funktionierendes Immunsystem brauchen Cholesterin.

Ostern ohne schlechtes Gewissen

Einige Eier an Ostern vermögen den Cholesterinspiegel also nicht eimal zu kräuseln. «Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Gewichtskontrolle», so Eckardstein, können das Cholesterin-Level dennoch beeinflussen.

Allerdings nur indirekt: Ein gesunder Lebenswandel sorgt dafür, dass sich der Stoffwechsel des Menschen verändert und der Körper selber weniger Cholesterin produziert.

Zudem muss beim Cholesterin unterschieden werden. Zwischen dem «guten» (HDL) und dem «schlechten» (LDL) Cholesterin.

Das HDL-Cholesterin transportiert Fett aus dem Körper. Das LDL-Cholesterin hingegen lagert sich in der Leber und in den Blutgefässen ab. Dort führt es zur Verkalkung und schliesslich Verstopfung der Gefässe. Dann steigt das Risiko für diverse Herz- und Gefässerkrankungen.

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