Grüsel-Alarm: Nackte Füsse auf den SBB-Sitzen

Das Wochenende hat einen Vorgeschmack auf den Herbst gebracht, doch nun ist das Sandalenwetter zurück. Das heisst auch: Nackte Füsse in verschwitzten Schuhen.

Wenn diese und aufgewärmte Beine am Ende des Tages müde werden, tut es gut, sie mal kurz hochzulegen. Der eine oder die andere tut das allerdings nicht nur zu Hause, sondern gerne auch im Zug. Darf man das?

Laut SBB gilt: Wer Strassenschuhe trägt, muss eine Zeitung oder ähnliche Unterlage zwischen Schuhsohle und Sitzpolster legen. «Die Füsse auf die Sitze zu legen ist prinzipiell nicht verboten, aber wenn, dann mit einer Unterlage. Entweder eine Zeitung oder Papiertücher von den Toiletten benutzen», so Reto Schärli, Mediensprecher der SBB.

«Das ist sinnvoll», erklärt Dr. Christian Rohrmann, Hausarzt in Solothurn, «weil man an den Schuhsohlen den gesamten Dreck der Strasse mittransportiert.» Dazu gehören etwa auch unsichtbare Überreste von Hundekot und ähnlichem, die via Sohle auf das Polster und von dort an die Hose oder gerne auch mal die Hände des nächsten Fahrgastes gelangen. Pfui!

Sobald die Schuhe ausgezogen werden, ist die SBB aber kulant: Bei besockten oder nackten Füssen lässt die SBB den gesunden Menschenverstand walten. Heisst: Was stinkt und ekelt, kann abgemahnt werden, was hübsch manikürt ist, darf auf dem Polster bleiben.

Aus rein hygienischer Sicht sind nackte Füsse zwar weniger schlimm, als Strassenschuhe, erklärt Rohrmann. «Aber was jetzt auf den Sitz kommt, ist die individuelle Fussflora.» Und rümpft die Nase: «Das ist einfach grusig.»

Immerhin: Dass wir uns im Zug mit Fuss- oder Nagelpilz anstecken, sei aber nicht zu befürchten, beruhigt der Hausarzt.