Wegen Tinder häufen sich in der Schweiz die Geschlechtskrankheiten
In der Schweiz befindet sich der Tripper auf dem Vormarsch. Aber auch andere Geschlechtskrankheiten breiten sich rasant aus. Mitschuld daran haben Dating-Apps.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz breiten sich Geschlechtskrankheiten rasant aus.
- Schuld haben daran unter anderem auch Dating-Apps.
Nie war Sex so frei und ungezwungen wie heute. Doch während die Aufklärung vielerorts Früchte getragen hat, ist das Wissen über Geschlechtskrankheiten weiterhin äusserst lückenhaft. Allein im vergangenen Jahr steckten sich 2900 Schweizerinnen und Schweizer mit Gonorrhö an. Damit hat sich die Zahl der als Tripper bekannten Krankheit in nur fünf Jahren verdoppelt. Auch Chlamydiose befindet sich hierzulande auf dem Vormarsch.
Als Ursache für die Zunahme der Geschlechtskrankheiten gelten unter anderem Dating-Apps, wie die Zeitung «Schweiz am Wochenende» berichtet. Tinder & Co. hätten es leichter und effizienter gemacht, neue Bekanntschaften zu schliessen. Auch würden sich auf solchen Portalen viele Leute mit offenen Sexverhalten herumtreiben, womit die Wahrscheinlichkeit gross sei, dass das Gegenüber bereits viele Partner hatte.
Ansteckung bleiben oft unbemerkt
Tatsächlich sehen sich in der Schweiz vor allem städtische Gebiete mit dem Anstieg der Geschlechtskrankheiten konfrontiert. Zürich, Genf und Basel weisen pro 100'000 Einwohner die meisten Neuerkrankungen auf. Betroffen sind meist 20- bis 34-Jährige. Zwar kämen Kondome oft zum Einsatz, wie die Organisation «Sexuelle Gesundheit Schweiz» schreibt, die Krankheitserreger könnten jedoch auch bei Oralverkehr übertragen werden.
Damit nicht genug: Viele Geschlechtskrankheiten bleiben meist ohne Symptome – und damit auch unbemerkt. Ein Problem, das bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Regelmässige Kontrollen und Tests seien deshalb von grosser Bedeutung.