Der Schweizer Filmpreis für den besten Film geht an Blue My Mind
Heute Abend wurden in Zürich Quartze verteilt, das Schweizer Pendant zum Oscar. Die begehrten Trophäen für den besten Film, das beste Drehbuch und die beste Hauptdarstellerin gingen an Lisa Brühlmanns «Blue My Mind».
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Abend fand in Zürich die Verleihung des Schweizer Filmpreis «Quartz» statt.
- Die begehrte Trophäe für den besten Film holte Regisseurin Lisa Brühlmann mit «Blue My Mind».
Das siebenfach nominierte Coming-of-Age-Drama «Blue My Mind» ist mit drei Schweizer Filmpreisen ausgezeichnet worden. Darunter in der Königskategorie Bester Spielfilm.
Bester Schauspieler in einer Nebenrolle
Schon nach wenigen Minuten hatte das bereits mehrfach ausgezeichnete Werk von Regisseurin und Schauspielerin Lisa Brühlmann die Auszeichnung für die Beste Darstellung in einer Nebenrolle an «Mario»-Schauspielerin Jessy Moravec abgeben müssen.
Auch die Preise für die Beste Montage und die Beste Kamera gingen gleich zu Beginn des Abends flöten. Den Kamera-Quartz dufte Pio Corradi für «Köhlernächte», jenen für die Beste Montage Gion-Reto Killias für «Almost There» entgegennehmen.
«Blue My Mind»
Dafür freute sich Lisa Brühlmann über den Quartz für das Beste Drehbuch. Die Geschichte der 15-jährigen Mia, die sich zum eigenen Entsetzen allmählich in eine Meerjungfrau verwandelt, überzeugte Kritiker und Jury von Anfang an. In die Kinos vermochte «Blue My Mind» dennoch lediglich etwas über 3000 Zuschauer zu locken.
«Mario»
«Mario», der Streifen von Regisseur Marcel Gisler über zwei homosexuelle Fussballer, war für vier Filmpreise nominiert, darunter auch als Bester Spielfilm und für das Beste Drehbuch. Er gewann jenen für den Besten Darsteller: Max Hubacher. Dieser nutzte seine komplette Sprechzeit, um seiner Filmpartnerin Jessy Moravec zu gratulieren und seinen Quartz in Quartzine umzutaufen. Für den Berner Schauspieler ist es bereits die zweite Auszeichnung in dieser Kategorie. 2012 wurde er für seine überzeugende Leistung in «Der Verdingbub» geehrt.
Beste Schauspielerin
Den Quartz für ihre Leistung als Beste Darstellerin durfte Nachwuchstalent Luna Wedler entgegennehmen. Ihre Spielkunst in «Blue My Mind» hat die 18-Jährige auf einen Schlag bekannt gemacht. An der diesjährigen Berlinale wurde sie etwa schon zum «Shooting Star». Hörbar gerührt sagte sie in ihrer Dankesrede, sie sei «ready für die Zukunft» und freue sich auf alles.
Leer aus ging der zweifach nominierte Familienfilm «Papa Moll» (Bester Darsteller, Beste Montage). An dem Beispiel lässt sich denn auch gut aufzeigen, dass weit über 100'000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Kinos noch keinen Preisregen ankündigen.
Ein Hauch von Hollywood
Für einen der grossen Lacher des Abends sorgte ein eingespielter Film in der Kategorie Spezialpreis der Akademie. Der Gewinner, Maskenbildner Thomas Nellen, arbeitet seit Jahren in Hollywood, so auch derzeit. Für den Film «Vakuum», der ihm die Ehrung einbrachte, kehrte er nur ausnahmsweise in seine Schweizer Heimat zurück.
So wurde ihm der Quartz also von US-Schauspieler Jeff Bridges («The Big Lebowski»), der in seinem aktuellen Filmprojekt mitspielt, direkt in der Garderobe übergeben.