Filmregisseur Jonas Mekas gestorben
Der Filmregisseur Jonas Mekas ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Er war eine grosse Figur des Avantgardefilm und arbeitete etwa mit John Lennon zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jonas Mekas, eine der grossen Figuren des Avantgardefilms, ist 96-Jährig gestorben.
- Mekas war in Litauen geboren und emigrierte nach dem zweiten Weltkrieg in die USA.
Der in Litauen geborene US-Filmregisseur Jonas Mekas, eine der grossen Figuren des Avantgardefilmes, ist am Mittwoch im Alter von 96 Jahren in New York gestorben.
John Mhiripiri, Direktor der von Mekas mitbegründeten Anthology Film Archives, bestätigte den von mehreren US-Medien gemeldeten Tod gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
1949 in die USA emigriert
Mekas wurde am 24. Dezember 1922 in Semeniskiai (Litauen) geboren. Er arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg in seiner Heimat als Theatermacher, wurde 1944 in ein Arbeitslager bei Hamburg verschleppt und lebte jahrelang als «Displaced Person» in Alliierten-Camps.
1949 emigrierte er gemeinsam mit seinem Bruder Adolfas in die USA. Dort machte er als Filmemacher, -Produzent und -Kritiker (vor allem für die «Village Voice») Karriere.
Zusammenarbeit mit berühmten Künstlern
Er arbeitete unter anderem mit Andy Warhol, Allen Ginsberg, John Lennon und Salvador Dali zusammen und wurde zur Zentralfigur des unabhängigen amerikanischen Films.
Mekas' über 70 Filme umfassendes Werk besteht zu grossen Teilen aus «Home Movies», kurzen Videoaufnahmen in Tagebuch- oder Notizform. «Sich selbst ernst zu nehmen, ist unsinnig», konstatierte er einmal in einem Interview.
Diese stets mit Humor angereicherte Herangehensweise prägt auch seine filmische Arbeit, die zwischen Poesie, Dokumentarismus und Essay angesiedelt ist.