Funan hat das Fantoche 2018 eröffnet

Robin Mahler
Robin Mahler

Baden,

Vom 4. bis 9. September findet in Baden das Animationsfilmfestival Fantoche statt. Als Eröffnung gab es den dramatischen «Funan» von Denis Do zu sehen.

Im Fantoche-Eröffnungsfilm «Funan» sucht ein Paar ihren Sohn.
Im Fantoche-Eröffnungsfilm «Funan» sucht ein Paar ihren Sohn. - Fantoche / Denis Do

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Fantoche in Baden findet vom 4. bis 9. September 2018 zum 16. Mal statt.
  • Das Festival widmet sich den nationalen und internationalen Animationsfilmen.
  • Zur Eröffnung wurde der Langfilm «Funan» gezeigt.

Während fünf Tagen bietet das Fantoche in Baden ein breites Angebot an nationalen und internationalen Produktionen. Neben vielen Kurzfilmen gibt es auch 21 Langfilme zu sehen. Das 84-minütige Drama «Funan» eröffnete den Anlass. Das von wahren Begebenheiten inspirierte Regie-Debüt von Dennis Do ist stringent erzählt, bietet aber auch schwere Kost.

Eine Familien-Odyssey

Kambodscha im Jahre 1975: Die Guerillabewegung der Roten Khmer ziehen über die Hauptstadt Phnom Penh her und verschleppen die Bevölkerung. Unter den Leuten befindet sich das Pärchen Chou und Khoun, die zusammen mit ihrem Sohn Sovanh aus ihrer Wohnung vertrieben wurden.

Sovanh wird von den Eltern getrennt, die derweil auf den Feldern schuften müssen. Chou will um jeden Preis ihren Sohn wiedersehen.

Verarbeitung von dramatischen Erlebnissen

Regisseur Do, der bei der Vorführung anwesend war, betont bei seiner kurzen Ansprache ans Publikum, dass sein Werk auf den Erlebnissen seiner Mutter beruht. «Fanun» sei daher eine Verarbeitung ihrer Erfahrungen.

Der Film ist aufgrund seines Themas sehr dramatisch. Auflockernde Momente gibt es selten, was für manche Frohnaturen eine Herausforderung sein dürfte. Ho verzichtet aber meistens darauf, die Gräueltaten der Roten Khmer explizit zu zeigen und beschränkt sich auf Andeutungen. Für kleine Kinder eignet sich «Fanun» trotzdem nicht.

Der Animationsstil ist karg gehalten. Die knapp ausgestalteten Figuren und Umgebungen passen zur minimalen Erzählung. Die Laufzeit ist kurz gehalten und wird somit nicht mit Nebensächlichkeiten künstlich aufgebläht.

Fazit

«Fanun» ist kein besonders fröhlicher Film und eignet sich kaum für einen Abend zum gemütlichen Abschalten.

Die Geschichte ist dramatisch, wird aber sehr konventionell erzählt. Erst gegen Schluss entfaltet sich das ganze Erzählgerüst.

Dafür gibt es einige berührende Momente und die Handlung überzeugt umso mehr, wenn man sich die bitteren Hintergründe rund um die Roten Khmer vor Augen führt.

★★★☆☆

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