Aids Hilfe kämpft mit Emojis gegen Vorurteile
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aids-Hilfe kämpft gegen die Stigmatisierung von HIV-Positiven.
- Man wolle mit der Aufklärung den Leuten die Angst nehmen und so der Lust Raum lassen.
Mit Auberginen-, Gespenst- und «Finger crossed»-Emojis lanciert die Aids-Hilfe Schweiz die diesjährige Kampagne zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Man dürfe bei HIV-Positiven nicht Moralapostel spielen, lautet die Botschaft. Denn: Wird ein Infizierter behandelt, so stelle er auch kein Risiko mehr da – nicht einmal mehr beim Sex.
Bislang plädierte die Kampagne darauf, immer ein Präservativ beim Geschlechtsverkehr zu benutzen. In diesem Jahr wird diese Botschaft ergänzt. Man wolle auch bereits Infizierte ansprechen und insbesondere über HIV-Positive aufklären.
Wie Andras Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe, erklärt ist bei 95 Prozent der HIV-Patientinnen und Patienten das Virus nicht mehr übertragbar: «Dass sich das Virus nicht mehr weiterverbreiten kann, ist heute ein zentraler Pfeiler der Prävention.» Die Stigmatisierung gegenüber HIV-positiven Menschen sei laut Lehner nicht gerechtfertigt: «Nicht nachweisbar heisst nicht ansteckend. Punkt.»
Bereits 2008 machte die Organisation diese Botschaft publik, doch bislang wurde sie nur Schwulen unter dem Motto #undetectable (Deutsch: Nicht feststellbar) zugänglich gemacht. Die Aussage sei anfangs zu umstritten und zu kompliziert gewesen. Nun versuche der Verband sie emotional zu kommunizieren. Man müsse zwar nach wie vor Respekt vor dem HI-Virus haben, doch Angst führe zu nichts; sie zerstöre nur die Lust.