Beziehung: Wie intellektuelle Intimität hilft, Krisen zu meistern

Anne Stickel
Anne Stickel

Bern,

Sie finden Ihren Partner nicht nur körperlich attraktiv, sondern lieben die endlosen Diskussionen miteinander? Glückwunsch: Sie leben intellektuelle Intimität.

Kreative Intimität Aktivitäten Beziehung
Gemeinsame kreative Aktivitäten stärken und vertiefen oft eine Beziehung. Kreative Intimität kann entstehen. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • «Intellektuelle Intimität» heisst, dass Partner ihren Verstand in der Beziehung schätzen.
  • Damit das geht, braucht es Mut zur offenen und ehrlichen Kommunikation.
  • Partner, die auf diese Weise intim miteinander sind, können oft schwere Zeiten überstehen.

Sie können stundenlang mit Ihrem Partner reden? Oder Sie sehen sich vielleicht nur selten – gehören aber zu denen, die sich noch klassisch schreiben?

Dann ist das Stichwort «Intellektuelle Intimität» etwas für Sie.

«Intellektuelle Intimität» heisst, Sie schätzen den Verstand Ihres Partners (neben hoffentlich vielen anderen Eigenschaften) wie er Ihren. Und das zeigt sich im «Wie» Ihrer Partnerschaft: ob kreativ, philosophisch oder eher spirituell angehaucht.

Von akademisch bis spirituell

Kreative Intimität entsteht, wenn Paare einzeln oder gemeinsam schöpferisch tätig sind und sich dabei unterstützen. Beim Malen, Schreiben, Musizieren oder Fotografieren entfalten nicht nur Sie sich selbst, sondern auch Sie beide sich als Paar.

Diskutieren Sie über gelesene Bücher oder gehen Sie gemeinsam zu Vorträgen, staunen und hinterfragen Sie und lernen Sie aus dem, was Ihr Partner entdeckt hat (und Sie vielleicht nur durch ihn): So vertiefen Sie Ihre akademische Intimität.

Interessieren Sie sich mehr für Fragen wie den Sinn des Lebens, Wertvorstellungen und Weltanschauung und können Sie miteinander darüber sprechen, fördern Sie die philosophischen Intimität in Ihrer Partnerschaft.

Leben miteinander gut kennen
Gut kennt sich, wer ein Leben miteinander verbringt. - Pixabay

Manche Paare wiederum verbindet ein tiefer Glaube, andere meditieren gemeinsam oder beten: Wer sich «nackt und bloss» vor einer göttlichen Entität zeigt, gibt dem Partner einen unvergleichlich tiefen Einblick in eigenes Herz und Seele: spirituelle Intimität wächst.

Mut, das Herz des Verstandes offenzulegen

Ist eine offene und ehrliche Kommunikation Fundament jeder Beziehung, gilt das für den Aufbau intellektueller Intimität ganz besonders.

Finden Sie gemeinsame Interessen und tauschen Sie sich darüber aus. Egal ob Bücher, Filme, Musik, Kunst, Reisen oder Sport: Öffnen Sie Ihre innere Wertewelt, wandern Sie mit Ihrem Partner auf den Pfaden, Wegen oder durchs Dickicht Ihrer Gedanken.

Hören Sie einander aktiv zu. Zeigen Sie echtes Interesse aneinander, fragen und antworten Sie ehrlich. Respektieren Sie die Meinung Ihres Partners, auch wenn diese vielleicht von Ihrer eigenen abweicht.

Trauen Sie sich, gerade auch dann Ihren Standpunkt zu äussern, wenn Sie wissen, dass Ihr Partner anderer Ansicht ist. Laden Sie ihn ein, sein Bild von Ihnen zu erweitern, und wagen Sie selbst, Ihrem Partner zu vertrauen, dass er Sie so annehmen wird, wie Sie sind.

Das Privileg, einander kontinuierlich kennenzulernen

Lernen Sie kontinuierlich, konstruktiv miteinander zu diskutieren. Nehmen Sie Meinungsverschiedenheiten als Gelegenheit, um voneinander zu lernen.

Mehr noch: Schätzen Sie diese als ein Privileg: Niemand kennt Ihren Partner so gut wie Sie. Paare, die in dieser Hinsicht intim aufeinander eingehen, können auch schwierige Zeiten gemeinsam überbrücken und einander lange auf dem Lebensweg begleiten.

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