Was passiert bei Liebeskummer im Gehirn?

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Bern,

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei Liebeskummer die gleichen Gehirnregionen beansprucht werden wie bei einem Drogenentzug.

Eine Frau
Eine Trennung ist oft schmerzhaft. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • MRTs zeigen, dass bei einer Trennung Stresshormone freigesetzt werden.
  • Bei einer Trennung reagiert das Gehirn mit Entzugserscheinungen.
  • Liebeskummer wird durch einen Mangel an Dopamin hervorgerufen.

Die meisten Menschen mit gebrochenem Herzen verbinden das Gefühl mit Rückzug, Schmerz und Trauer. Häufig verlieren sie die Freuden an den Dingen des Lebens und können ihren Partner nicht loslassen.

Doch wie wirkt sich dieser Herzschmerz auf unser Gehirn aus? Mehrere Wissenschaftlerteams haben sich damit befasst.

Liebeskummer löst Stress im Organismus aus

Mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) wurde die Gehirntätigkeit von Menschen beobachtet, die kürzlich eine schmerzhafte Trennung erlebt hatten.

Im Hirn konnten zunächst keine besondere Aktivitäten von durch Herzschmerz hervorgerufenen körperlichen Schmerzen festgestellt werden.

Bei einem gebrochenen Herzen werden jedoch stressbedingte Hormone wie Cortisol oder Adrenalin freigesetzt, die zu Übelkeit, einem Gefühl von Luftmangel oder einem verlangsamten Herzschlag führen können.

Traurige Frau
Herzschmerz aktiviert verschiedene Hirnareale. - Pexels

Erstaunlicherweise waren aber jene Regionen im Hirn aktiv, die sonst bei einem Drogenabhängigen im Entzug aktiviert sind.

Verlieben ist also zunächst wie die Sucht nach einer Droge. Denn Verliebtheit setzt Dopamin frei, das Hormon des Verlangens und des Glücks.

Bei einer Trennung und dem Verlust des Partners ist man schliesslich auf Entzug von Dopamin.

Zeit heilt alle Wunden

Nach einer Trennung verlangt das Gehirn weiterhin nach Dopamin, das zuvor dann ausgeschüttet wurde, wenn man mit dem Partner zusammen war.

Ist diese Person nicht mehr da, entsteht ein Gefühl von Mangel. Das Gehirn verlangt aber weiterhin nach Dopamin.

Diese Abhängigkeit im Gehirn lässt nach einer Zeit nach. Dabei geht man bei dieser «Sucht» am besten vor wie bei einem kalten Entzug. Man sollte den Kontakt mit dem Ex-Partner für eine gewisse Zeit abbrechen und Erinnerungsstücke aus dem Sichtfeld räumen.

Nach circa drei Monaten ist das suchtartige Verhalten im Gehirn geheilt, das Verlangen nach dem Ex-Partner lässt nach. Der psychische Schmerz nach einer Trennung kann aber länger anhalten.

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