Oft gesucht, selten gefunden: der weiblich Orgasmus. Weshalb ist es für manche Frauen so schwierig, diesen zu erleben?
eine Frau
Der weibliche Orgasmus ist eine sehr lustvolle Erfahrung. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klitoris ist das entscheidende Organ für den weiblichen Orgasmus.
  • Die Scheide selbst ist relativ unempfindlich.
  • Durch die Stimulation der Klitoris können Frauen einfacher zum Orgasmus kommen.

Was beim männlichen Glied die Eichel ist, ist im weiblichen Intimbereich die Klitoris. Dieser Punkt, den viele auch Perle der Lust bezeichnen, ist besonders empfindlich und kann unglaublich lustvolle Gefühle schenken.

Die Spitze der Klitoris liegt ganz oben an den Schamlippen, bevor es zum Venushügel geht, verborgen unter der Vorhaut. Das ist aber nur der sichtbare Teil der Klitoris.

Das Organ misst zwischen 7,5 und 12,5 Zentimeter. Von der sichtbaren Spitze zwischen den Schamlippen verläuft das Organ nach innen und teilt sich in zwei Schenkel, die rechts und links der Vagina liegen. Die Klitoris ist entscheidend für den Orgasmus.

Anders sieht es mit der Vagina aus. Diese ist tatsächlich relativ unempfindlich, denn ansonsten wäre der Schmerz während der Geburt eines Kindes unerträglich.

Klitoraler und vaginaler Orgasmus

Ist die Frau erregt, fliesst Blut in die Schwellkörper der Klitoris und sie schwellen an. Es ist also der gleiche Vorgang wie beim Penis. Das hat zur Folge, dass auch der Bereich um die Schamlippen erogen und die Harnröhre blockiert wird.

Paar im Bett
Über seine Wünsche und Bedürfnisse im Bett zu sprechen, hilft dem Sexualleben. - Pexels

Generell spielt der empfindliche Kitzler eine grosse Rolle beim Orgasmus der Frau. Teilweise wird zwischen vaginalem und klitoralem Orgasmus unterschieden. Viele Experten gehen aber mittlerweile davon aus, dass der Kitzler bei allen Orgasmen zumindest eine Rolle spielt.

Viele Frauen können durch Penetration alleine keinen Höhepunkt erreichen, da dadurch die Klitoris zu wenig Stimulation erfährt. Für den weiblichen Orgasmus ist es deshalb wichtig, dass die Klitoris stimuliert wird. Das kann zum Beispiel beim Vorspiel geschehen.

Ist die Klitoris genügend aktiviert, also angeschwollen, kann der Orgasmus durch Penetration klappen.

Es hilft auch, wenn die Frau durch Selbsterkundung bereits weiss, wie sie am meisten Lust empfindet und dies dem Partner kommuniziert. So kann der Sex mit dem Partner zu einem lustvollen Erlebnis werden.

Mit dem G-Punkt zum Höhepunkt?

Den G-Punkt, benannt nach seinem Entdecker Ernst Gräfenberg, finden Sie drei bis fünf Zentimeter hinter dem Scheideneingang an der Vorderwand Richtung Bauchnabel. Besonders bei Erregung ist der härtere, leicht raue Bereich leicht zu ertasten.

Aber: Nicht jede Frau findet die Stimulation angenehm, vielleicht fühlen Sie nur unangenehmen Harndrang. Probieren Sie es allein oder mit Partner aus.

Stimulieren Sie die Zonen, die Ihnen Lust bereiten, und geniessen Sie den Moment. Ein gut trainierter Beckenboden ist dabei hilfreich.

Orgasmus ist vielschichtig

Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Frauen Schwierigkeiten haben, einen Orgasmus zu erreichen. Einer der Hauptfaktoren ist die Tatsache, dass der weibliche Orgasmus im Vergleich zum männlichen Orgasmus komplexer und vielschichtiger ist.

Während Männer in der Regel einen klaren Höhepunkt erreichen, kann der weibliche Orgasmus von verschiedenen Faktoren wie körperlicher Stimulation, mentaler Erregung und emotionaler Verbundenheit beeinflusst werden.

Frau klärt Tochter auf
Das Verständnis des eigenen Sexualorgans kann helfen, einfacher zum Orgasmus zu kommen. - Pexels

Es ist wichtig zu betonen, dass die Schwierigkeiten beim Erreichen eines Orgasmus kein Anzeichen für sexuelle Dysfunktion oder einen Mangel an sexueller Zufriedenheit sind. Jeder Mensch ist einzigartig und es gibt kein «Normal» in Bezug auf sexuelle Erfahrungen.

Wie schnell und ob eine Frau kommt, ist sehr individuell. Auch äussere Faktoren wie Stress oder Druck können dazu führen, dass es zu keinem Höhepunkt kommt.

Wenn eine Frau Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen, ist es ratsam, sich selbst Zeit zu nehmen, den eigenen Körper zu erkunden und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Form von Sexualberatung oder Therapie in Anspruch zu nehmen.

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