Die unbekannte Stadt hinter dem Wasserfall

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Schaffhauserland,

Schaffhausen steht nicht auf der Liste der begehrtesten Städte-Destinationen. Dabei wäre alles vorhanden, was den Reisenden entzückt: eine intakte Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und eine hochstehende touristische Infrastruktur.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht nur der Rheinfall, auch die Kantonshauptstadt Schaffhausen selbst ist einen mehrtägigen Besuch wert.
  • Die Stadt lockt mit einer liebevoll restaurierten und autofreien Altstadt und vielen Restaurants und Hotels.

Der Rheinfall bei Neuhausen ist ein Touristenmagnet. Das tosende Monstrum mitten im Fluss, dessen Wassermassen in Kaskaden über die Felsen stürzen, weckt Staunen und Furcht zugleich: Man hofft, dem Ungetüm nicht zu nahe zu kommen, um nicht von seinen Strudeln verschlungen zu werden.

Die meisten Besucher besichtigen den Rheinfall nur kurz: Raus aus dem Car, mit zwei Panorama-Aufzügen hinunter zum Rheinufer, hinein ins Ausflugsboot; ein paar Selfies geknipst, und schon drängt der Reiseleiter seine Schafe zurück in den Bus.

Einen mehrtägigen Besuch wert

Aber nicht nur der Rheinfall, auch die Kantonshauptstadt voller historischer Schätze mit der liebevoll restaurierten Altstadt, als erste in der Schweiz autofrei, wäre einen mehrtägigen Besuch wert. Die Infrastruktur ist vorhanden: Vom ultramodernen Hotel Arcona Living unmittelbar hinter dem Bahnhof bis zum traditionellen Sorell Hotel und Zunfthaus zum Rüden kommt jeder anspruchsvolle Hotelgast auf seine Rechnung. Und Tripadvisor verzeichnet nicht weniger als 79 Restaurants.

Das Arcona Living als erster Schweizer Ableger der deutschen Arcona-Hotelgruppe befindet sich unmittelbar hinter dem Bahnhof im trendigen Bleiche-Quartier. Sowohl die «Weinwirtschaft», das Arcona-Restaurant mit Showküche und Sonnenterrasse, wo mediterrane und regionale Gerichte sowie mehr als 100 Weine angeboten werden, als auch der 1200 Quadratmeter grosse Spa- und Wellness-Bereich finden nicht nur bei Hotelgästen, sondern zunehmend auch bei Einheimischen Anklang.

Das Hotel Rüden befindet sich in der Oberstadt, unmittelbar angrenzend an die Fussgängerzone. Die Sorell-Gruppe kaufte den Rüden vor 15 Jahren und gestaltete ihn zu einem attraktiven Dreisterne-Haus um. Hinter der historischen Fassade aus dem 18. Jahrhundert verbergen sich alte Parkettböden, kombiniert mit Elementen zeitgenössischer Innenarchitektur.

Malerische Altstadt

Ob Rüden oder Arcona: Beide Häuser sind nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt. Diese wollen wir uns von einem Stadtführer zeigen lassen: Martin Harzenmoser erweist sich als wandelnde Wikipedia. Der Herrenacker präsentiert sich als offener Platz, fast ein wenig zu grossflächig für diese Stadt mit ihren 36‘000 Einwohnern. Gesäumt wird er von Stadttheater, Bezirks- und Kantonsgericht, Casino und der Wirtschaft zum Frieden, einem fast 600 Jahre alten Haus, in welchem sich hervorragend speisen lässt.

Vom Herrenacker sind es wenige Meter hinunter zum Fronwagplatz. Im Mittelalter verkauften hier die Gemüsebauern, die Bäcker und die Metzger ihre Ware. Harzenmoser weist auf die astronomische Uhr am Fronwagturm hin, die Stunden, Tage, Mondphasen und Jahreszeiten anzeigt. Das vornehmste Schaffhauser Gesellschaftshaus mit barocker Fassade und prunkvollem Portal lehnt sich an den Turm; schon im 14. Jahrhundert sollen sich darin Schaffhauser Bürger dem Trunk hingegeben haben.

Dem Schaffhauser Wein huldigen

Zwei Brunnen aus dem 16. Jahrhundert stehen ebenfalls am Fronwagplatz: Der Mohrenbrunnen stellt Kaspar dar, den jüngsten der Drei Könige, von den Schaffhausern «Mohrejoggel» genannt. Der Metzger- oder Landsknechtbrunnen ist ein Symbol für Schaffhausens Wehrhaftigkeit. Nichts repräsentiert diese allerdings besser als der Munot: Die Bürger von Schaffhausen, 1501 der Eidgenossenschaft beigetreten, erbauten die kreisrunde, dominante Wehranlage im 16. Jahrhundert in 25-jähriger Arbeit. An seinen Flanken wachsen Reben: 49 Aren Pinot noir, 27 Aren Pinot Gris genannt. Bis heute läutet der Wächter abends um neun das Munotglöcklein. Einst war es das Signal zum Schliessen der Stadttore und der Kneipen; heute sind diese natürlich länger geöffnet, damit man dem Schaffhauser Wein ausgiebig huldigen kann.

Allgemeine Informationen unter: www.schaffhauserland.ch

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