Hawaii will Sonnencremes verbieten
Das Wichtigste in Kürze
- Laut der amerikanischen Meeresbehörde NOAA landen jedes Jahr bis zu 6000 Tonnen Sonnenschutzmittel in den Weltmeeren.
- Hawaii will nun reagieren und ab 2021 Sonnencremes verbieten, die zwei schädliche Inhaltsstoffe enthalten.
Als erster US-Bundesstaat hat Hawaii Anfang Juni 2018 ein Gesetz verabschiedet, das im Jahr 2021 in Kraft tritt und den Verkauf von Sonnencremes mit den Wirkstoffen Oxybenzon und Octinoxat verbietet. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese beiden Chemikalien zur gefürchteten Korallenbleiche führen können. Die Korallen sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht des Meers wie auch für die gesamte Tourismusindustrie.
Die beiden genannten Substanzen wirken in den Cremes als chemische Filter: sie absorbieren die ultraviolette Strahlung. Allerdings kann Oxybenzon auch die Hautzellen schädigen und den Hormonhaushalt durcheinander bringen, weshalb zumindest in Europa bereits viele Hersteller auf den Stoff verzichten.
Nicht alle Hersteller betroffen
Laut der amerikanischen Meeresbehörde NOAA landen jedes Jahr bis zu 6000 Tonnen Sonnenschutzmittel in den Weltmeeren. Betroffen vom Verbot auf Hawaii könnten Sonnencremes von Banana Boat, Neutrogena oder auch die des Schweizer Herstellers Piz Buin sein – es sei denn, die Hersteller lassen sich bis dahin ein anderes Produktionsverfahren einfallen.
Das Problem mit den für die Meeresorganismen gefährlichen Substanzen ist nicht neu: Auch Mexiko hat an einigen Stränden ein Verbot erlassen. Am Strand von Yucatán dürfen beispielsweise nur noch biologisch abbaubare Sonnencremes verwendet werden.
Aber nicht nur direkt am Strand können die Sonnencremes schaden anrichten. Die giftigen Stoffe gelangen auch über Abwasser oder Flüsse in die Meere. Wer etwas für die Umwelt tun will, sollte Forschern zufolge nicht zu viel Sonnencreme auf einmal auftragen, die Creme am besten nach dem Baden anwenden und diese vor allem auch lange genug einwirken lassen.
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