Bloss 30'000 Schneeeulen auf der Welt
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schneeeule ist nur noch eine Stufe davon entfernt, zur gefährdeten Art zu werden.
- Die Raubvögel ernähren sich grösstenteils von Lemmingen.
- Dieses sind aber durch den Klimawandel gefährdet.
Vergleichsweisen viele Schneeeulen habe sich in der Region der Grossen Seen (USA) niedergelassen, berichtet die «Daily Mail». Doch was Vogelfreunden grosse Freude bereitet, ist für Forscher eine ernste Angelegenheit: Jahrelang gingen sie von einem Tierbestand von 300'000 Schneeeulen aus. Neueste Erkenntnisse haben jedoch gezeigt, dass es weltweit nur rund 30'000 Exemplare gibt. Entsprechend wurde die Tierart im Dezember für offiziell verletzlich erklärt – nur eine Stufe unter gefährdet. Nun wollen Wissenschaftler die Raubvögel mit winzigen Sendern ausstatten, um sie anschliessend studieren zu können.
Bisher wurde angenommen, dass Schneeeulen das Gebiet in den Vereinigten Staaten nur aufsuchen, weil es in der Antarktis zu wenig Nahrung gibt. Nach neuesten Erkenntnissen, ernähren sich brütende Eulen von Lemmingen, welche unter der antarktischen Schneedecke leben. Da die Nagetier-Population alle paar Jahre anschwillt, wächst auch die Anzahl Eulen.
Problem Klimaerwärmung
Lemminge benötigen tiefe und dicke Schichten von Schnee um erfolgreich zu brüten, erklärt Scott Weidensaul, Direktor des Projekts SNOWstrom. Die Gruppe hat in den letzten Jahren mehr als 50 Schneeeulen mit Sendern ausgestattet. Da die Nagetiere sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren, könnte der Klimawandel ein Problem darstellen. Dass sich die nördliche Antarktik zweimal so schnell wie der Rest der Welt erwärmt, könnte zum fatalen Ende der Tiere führen.
Zurzeit scheinen die Raubvögel die Nagetiere aber noch zu finden – und bieten ein spektakuläres Bild für Tierfreunde und Fotografen.