Fast wie ein Orkan: Wie Laubsauger Wildtieren schaden

Nau Lifestyle
Nau Lifestyle

Bern,

Laubbläser und Laubsauger machen kurzen Prozess - aber nicht nur mit dem Blätterwald, sondern auch mit Insekten, Maus und Igel.

Igel im Laub
Laubbläser sind ein Problem für Igel, die sich im Laub verstecken. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleine Wildtiere wie Igel und Spitzmäuse verstecken sich gerne im herbstlichen Laub.
  • Laubbläser und -sauger können den Tod für diese Tiere bedeuten.
  • Besser ist es, mit Harke und Besen die Blätter im Garten zu beseitigen.

(dpa/tmn) - Pitschnasse Blätter können eine rutschige Angelegenheit werden. Damit kein Mensch gefährdet wird, sorgen die Gemeinden dafür, dass dicke Laubschichten von öffentlichen Wegen verschwinden.

Auch Hausbesitzer befreien ihre Gärten, Vorgärten und Einfahrten penibel von der Blätterlast – am liebsten mit Hochdruck.

Im Kampf gegen den lästigen Blätterwald kommen Laubbläser zum Einsatz. Beliebt ist auch der Laubsauger, der die Blätter gleich im Inneren zerhäckselt.

Umwelt- und Artenschutz spricht gegen Laubbläser

Beide Varianten sind aus Sicht des Umwelt- und Artenschutzes für die Deutsche Wildtierstiftung unvertretbar. Sie nennt fünf Gründe, den Laubbläser im Schuppen zu lassen:

Laub aufgewirbelt
Laubsauger können für kleine Wildtiere tödlich enden. - dpa/tmn

1. Laubbläser pusten in Orkanstärke mit 250 Stundenkilometern. Mit Ästen und Blättern werden von Rasen und Wegen auch Spinnen, Insekten, Igel und Mäuse mit 70 Metern pro Sekunde durch die Luft geschossen.

Noch schneller wird ihnen in Laubsaugern der Garaus gemacht – dort werden sie gleich mitgeschreddert.

Wer Harke und Besen nutzt, lässt die Tiere am Leben. Wer Laubhaufen sogar im Garten belässt, bietet Wildtieren wie Igel, Spitzmaus, Erdkröte, Schmetterling, Marienkäfer, Ringelnatter oder Molch Lebensraum und lebenswichtige Nahrung.

Igel
Igel verstecken sich gerne im Laub. - Unsplash

2. Laub auf Beeten und unter Hecken und Sträuchern schützt den Boden vor dem Austrocknen.

3. Aus Laub im Komposthaufen machen Regenwürmer, Milben und Bakterien Komposterde, die im folgenden Jahr wertvolle Nährstoffe für Blühpflanzen und den eigenen Gemüseanbau liefert.

4. Es kommt zu weniger CO2-Ausstoss und weniger Feinstaubbelastung.

5. Wer den Laubbläser auslässt, kann frische Herbstluft atmen und die bunten Herbstblätter leise und sachte zu Boden fallen lassen.

Kommentare

Weiterlesen

Orang Utans
31 Interaktionen
te
12 Interaktionen
Igel im Laub winterschlaf
21 Interaktionen

Mehr Tierfreunde

Frettchen
10 Interaktionen
Frau mit zwei Hunden
24 Interaktionen
Wellensittiche
5 Interaktionen
Kaninchen
7 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern