Gartentier 2022: So helfen Hobbygärtner der Holzbiene
Violett schimmernd und friedfertig: Die Blauschwarze Holzbiene ist Gartentier des Jahres 2022. Hobbygärtner können es ihr mit einfachen Mitteln wohnlich machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist das Gartentier des Jahres 2022.
- Das friedfertige Insekt liebt grosse nektarreiche Blüten wie Wicken oder Blauregen.
- Honig produziert sie nicht, ist aber ein kräftig zubeissender, effektiver Totholzverwerter
Sie lebt allein, hat kräftige Kauwerkzeuge und mag Totholz:
Tierliebende Hobbygärtner, die ihren Flecken Grün möglichst naturnah anlegen, können auch der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) einen Lebensraum schaffen, Deutschlands grösster Wildbiene.
Ihr Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa. In der Schweiz kommt die Holzbiene ausschliesslich in niedrigen Lagen vor. Xylocopa violacea gilt in der Schweiz als gefährdet.
Wie die Heinz Sielmann Stiftung mitteilt, nistet das bis zu etwa 2,5 Zentimeter grosse Insekt bevorzugt in abgestorbenen sonnenbeschienen Baumstämmen.
Lassen Sie deshalb am besten die Stämme abgestorbener Bäume stehen.
Fleissiges Bienchen nagt Gänge in Totholz
Aber auch Holzbalken oder Zaunpfähle können der Biene zur Aufzucht ihrer Brut dienen. Dazu nagt sie in stundenlanger Arbeit mit ihren kräftigen Kiefern fingerdicke, manchmal meterlange Gänge ins Holz und fördert dabei richtiges Sägemehl zutage.
Angesichts fortschreitender Flächenversiegelung sei das Potenzial von Gärten als Naturoasen riesig, sagt Nora Künkler von der Heinz Sielmann Stiftung.
Über 50 % der Schweizer werken regelmässig im eigenen Grün.
Bereits mit dem Verzicht auf Pflanzen- und Insektengifte könne man zahlreiche tierische Gartengäste anlocken.
Eine Biene, die keinen Staat bildet
Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) bildet anders als die Honigbiene keine Staaten. Sie lebt allein und wurde kürzlich nach einer Online-Abstimmung von der Heinz Sielmann Stiftung zum Gartentier des Jahres 2022 gekürt.
Allein aufgrund ihrer Grösse kann man sie mit einer Hummel verwechseln, doch sie ist tiefschwarz gefärbt, im Sonnenlicht schimmern Körper und Flügel bläulich bis violett.
Zum Umfeld, das das friedfertige Insekt liebt, zählen grosse nektarreiche Blüten, an denen es seine Energiereserven auftankt. Dazu zählen etwa Wicken, Blauregen, Gartengeissblatt und Muskatellersalbei.
Xylocopa violacea ist übrigens ein Indikator für den Klimawandel.
Der natürliche Lebensraum der Blauen Holzbiene sind wärmere Orte. Sie breitet sich aber seit einigen Jahren aufgrund der Klimaverwärmung nach Norden aus, so die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL)