Intelligenz von Hunden wird oft überschätzt
Doch nicht der beste Freund des Menschen: Laut einer Studie wird die Intelligenz von Hunden häufig überbewertet – in Wahrheit sind viele Tiere klüger.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie aus England zeigt, dass Hunde doch nicht so aussergewöhnlich klug sind.
- In vielen Aufgaben schneiden gewisse Tierarten sogar besser ab.
- Häufig zielten Untersuchung darauf ab zu beweisen, wie schlau Hunde sind.
Zahlreiche Studien zeigen, dass Hunde besonders schlau sind. So können sie etwa bis zu 250 Wörter lernen oder ihr Gegenüber betrügen. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass sich der Hund oft als der beste Freund des Menschen behauptet.
Doch eine neue Untersuchung zeigt nun, dass die Fähigkeiten der Vierbeiner sehr oft von Frauchen oder Herrchen überschätzt werden. Wie der «Spiegel» schreibt, haben zwei Forscher aus England mehr als 300 verschieden Studien analysiert und verglichen.
Die Reputation täuscht
«Hunde werden häufig mit Schimpansen verglichen und sobald die Hunde 'gewinnen', kommt das ihrer Reputation zugute, nach der sie etwas Aussergewöhnliches seien», erklärt Stephen Lea. Doch in den meisten Fällen gibt es Tiere, die in den Aufgaben sogar besser abschneiden würden als Hunde. So zum Beispiel Wölfe, Bären oder Hyänen.
Doch die Klugheit der Hunde wird oft in den Vordergrund gestellt. Und da es mehr Studien zu Hunden gibt als zu den meisten anderen Arten, wird der aufgeweckte Vierbeiner schnell für schlauer gehalten, als er in Wahrheit ist.
Gleich intelligent wie Tauben
In assoziativen Lernaufgaben zum Beispiel schneiden Tauben ähnlich gut ab wie Hunde. Darunter fallen etwa Experimente, in denen Tiere beim Betätigen eines Schalters eine Belohnung erwarten dürfen. «Im Vergleich zu domestizierten Tieren oder solchen, die im Rudel jagen, oder Raubtieren im Allgemeinen erscheint die Intelligenz von Hunden nicht aussergewöhnlich zu sein», erklärt Britta Osthaus.
Auch in Bezug auf das auditive Können werden dem Hund oft besonders spezielle Fähigkeiten zugeschrieben. So können sie etwa mehrere Stimmen voneinander unterscheiden oder einzelne Worte erkennen. Die beiden Forscher merken während ihrer Analyse aber schnell, dass «viele Studien darauf abzielen zu beweisen, wie clever Hunde sind».
Die Katze als Gegenspieler
Doch es zeigt sich schlussendlich, dass auch Schafe oder Flusspferde Stimmen voneinander unterscheiden können. Und letzten Endes gibt es da ja auch noch die Katze: Diese schneidet in auditiven Aufgaben prinzipiell gleich gut ab wie der Hund. Sie reagiert auf Stimmen jedoch oft nicht so, wie es der Mensch gern hätte. Aus diesem Grund lässt sich eine Katze auch nicht so einfach trainieren wie ein Hund.