Jährliches Highlight in den Bündner Bergen

Lara Marty
Lara Marty

Engadin,

Grundsätzlich bevorzugt der König der Berge steiles Gebirge, weit weg von den Menschensiedlungen. Doch nach einem langen Winter locken die frischen Grashalme und Kräutchen dermassen, dass die stolzen Tiere fast nicht anders können, als ins Tal hinunter zu steigen.

Steinbock in Pontresina. Im Frühling können die Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden.
Steinbock in Pontresina. Im Frühling können die Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeden Frühling wandert die Steinbock-Kolonie von Pontresina bis ins Dorf hinunter.
  • Bis Anfang Juni grasen die Tiere seelenruhig direkt am Dorfrand.

In der Bergwelt von Pontresina fühlt sich das Bündner Wappentier offenbar besonders wohl. Mit 1800 Tieren lebt am Piz Albris (3166 m ü. M.) eine der grössten Steinbockkolonien der Alpen.

Diese Sorgen jeden Frühling für ein Highlight: Sobald die ersten Gräser im Tal spriessen, wandern die Steinböcke der Albris-Kolonie in Richtung Pontresina. Dort grasen die Tiere seelenruhig am Dorfrand und lassen sich beim Sonnen und spielerischen Kämpfen beobachten.

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«Grüezi», zwei Steinböcke wandern auf der Strasse nach Pontresina hinunter. - Tourismus Pontresina

Die ersten Fotos 2018

Nun ist es wieder soweit, die Könige der Alpen sind ins Tal gestiegen, berichtet Pontresina Tourismus und liefert bereits die ersten Schnappschüsse:

Beinahe ausgerottet

In der Schweiz leben heute schätzungsweise rund 15'000 Steinböcke, davon etwas weniger als die Hälfte im Kanton Graubünden und rund 1800 im Val Languard bei Pontresina. Die Kolonie am Piz Albris ist schweizweit einzigartig.

Nachdem das Steinwild zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter anderem wegen der vermeintlichen Heilkräfte von Hörnern und anderer Körperteile landesweit ausgerottet war, wurden sie ab dem Jahr 1920 im Engadiner Nationalpark wiederangesiedelt, was zur Entstehung der Albris-Kolonie oberhalb von Pontresina führte.

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