So bauen Sie die Angst vor Hunden ab
Es gibt Menschen, die sich vor Hunden fürchten. Wer Hunde besser kennenlernt, merkt schnell: Die sind eigentlich ganz entspannt. So bekämpfen Sie die Angst.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunde reagieren überwiegend auf die Körpersprache eines Menschen.
- Mit dem richtigen Verhalten begegnen Sie Hunden entspannter.
- Um Ängste abzubauen, hilft es, Zeit mit den Tieren zu verbringen.
Wenn Sie Angst vor Hunden haben, sind Sie nicht allein. Manche Menschen fürchten nur bestimmte Hundetypen, Farben, Rassen oder Grössen.
Grosse, dunkle Tiere mit grimmigen Gesichtsausdrücken wecken automatisch Ängste. Das ist vermutlich ein Urerbe und erinnert uns an Bedrohungen durch den Wolf.
Die Farbe Schwarz wird automatisch mit «böse» oder «ungemütlich» assoziiert. Manche Hunde sind tatsächlich grimmig, bei anderen (wie dem Boxer) liegt der Ausdruck nur an der Rasse.
Aber manche Menschen haben grundsätzlich vor allen Hunden Angst, egal ob grosser oder kleiner Vierbeiner. Dies kann auf ein Erlebnis in der Vergangenheit zurückzuführen sein. Oder die Angst kann auch auf Unkenntnis der hündischen Verhaltensweise basieren.
Wer Hunde nicht kennt, fürchtet sich möglicherweise, wenn ein Hund auf einen zurennt, an einem schnuppert oder hochspringt. Dabei kann es einfach Freude und Neugierde ausdrücken. Wer nicht weiss, wie sich richtig verhalten, verschlimmert die Situation möglicherweise noch:
Wenn Sie wegrennen, denkt der Hund, Sie wollen spielen und rennt Ihnen noch schneller nach. Auch wildes Wedeln und Rufen aktiviert den Vierbeiner eher, als es ihn beruhigt.
Angst vor Hunden – so verhalten Sie sich richtig
Es heisst, Hunde können die Angst bei Menschen riechen. Das stimmt zum Teil.
Aber eigentlich geht die Wahrnehmung der Angst von der Körperspannung aus. Bei Angst machen Sie sich innerlich fest. Ein Hund nimmt das wahr und verbindet Anspannung mit Bedrohungen, der Jagd oder einer Begegnung unter Rivalen.
Es liegt auf der Hand, dass es so zu unglückseligen Verkettungen kommen kann.
Halten Sie sich an folgende Regeln, wenn ein Hund auf Sie zukommt und Sie Angst verspüren:
Meiden Sie starren oder fokussierten Blickkontakt. Halten Sie Ihr Blickfeld so offen, als wollten Sie ein Panorama fotografieren.
Beobachten Sie das Verhalten des Tieres nur indirekt. Beachten Sie den Hund so wenig wie möglich und gehen Sie einfach langsam weiter.
Zentrieren Sie sich in Ihrer Mitte und achten Sie darauf, dass Sie regelmässig weiteratmen.
Gähnen oder lächeln Sie. Beides sind Gesten der Entspannung und sagen, «Hey, ich bin harmlos.» Zeigen Sie beim Lächeln allerdings nicht die Zähne und ziehen Sie keine starre Grimasse.
Gehen Sie immer langsam weiter, auch wenn Sie angebellt werden oder das Tier Ihnen nachkommt. Wenn das Tier auf Sie zurennt, drehen Sie Ihren Oberkörper weg. Das Zuwenden des Rückens ist ein Beschwichtigungssignal.
Wenn der Hund auf Sie zukommt und es Ihnen unangenehm ist, sprechen Sie unbedingt den Halter an, dass Sie verängstigt sind. Dieser kann den Hund zurückrufen und an die Leine nehmen.
Ängste abbauen
Wenn Sie in einem Umfeld wohnen, in dem Sie immer wieder mit Hunden in Berührung kommen, lohnt es sich, an den Ängsten zu arbeiten.
Solange Sie keine ausgewachsene Phobie haben, können Sie die Angst selbstständig anpacken. Fragen Sie einen Nachbar, ob Sie mit ihm auf eine Gassirunde gehen können. Sie müssen den Hund dabei nicht selbst führen oder gar streicheln.
Nach einer gewissen Zeit können Sie sich vielleicht gemeinsam hinsetzen und wenn der Hund ruhig ist, lassen Sie ihn an der Hand schnüffeln. Und so können Sie Schritt für Schritt mehr mit dem Hund unternehmen: streicheln, einen Ball werfen, ein Leckerli geben.
Bald werden Sie merken, dass stürmische Reaktionen nicht aggressiv sind, sondern Freude ausdrücken. Und Sie lernen, die Hundesprache besser zu verstehen.