Trotz hartem Winter mehr Abschüsse von Bündner Hirschen nötig

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Chur,

Auch der harte letzte Winter hat den Wildbestand in Graubünden nicht entscheidend dezimiert. Deshalb sieht der Behördenplan für die nächste Jagd im Herbst den rekordhohen Abschuss von 5430 Hirschen vor, 60 Tiere mehr als bei der letztjährigen Jagd.

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Seit 2013 bewirken milde Winter nicht nur in Graubünden ein kräftiges Ansteigen der Bestände von Hirsch, Reh, Steinwild und Gämse. Diese aktuell hohen Bestände, eine weniger gute Kondition der Tiere und die harten Bedingungen führten im vergangenen Winter zu viel höheren Fallwildzahlen als in früheren Jahren.

2342 Hirsche, fast fünf Mal so viele wie im letzten Jahr, 3162 Rehe und beinahe 1000 Gämsen überlebten den Winter 2017/18 nicht, wie Regierungsrat Mario Cavigelli und der neue Bündner Jagdinspektor, Adrian Arquint, am Montag in Chur bekannt gaben. Die hohen Fallwildzahlen liessen die Bestände jedoch nicht entscheidend schrumpfen, was sich auf die Abschusspläne für die Jagd im September niederschlägt.

Die gut 5000 Jäger und etwa 50 Jägerinnen müssen zwecks Bestandesregulation 5430 Hirsche oder 60 mehr als im Vorjahr schiessen. In einigen Regionen haben der Hirsch- und Rehbestand die kritische Grösse überschritten, was laut Behördenangaben zu Konflikten im Wald und in der Landwirtschaft führt.

Zweistufige Jagd

Keine quantitativen Abschusspläne geben die Jagdbehörden für Rehe und Gämsen heraus. Die Vorschriften lassen es aber zu, dass bei regional hohen Beständen verstärkt eingegriffen werden kann.

Im Herbst und Frühwinter letzten Jahres erlegten Jägerinnen und Jäger total 6500 Hirsche. Die Tiere wurde jedoch nicht alle auf der ordentlichen Herbstjagd im September zur Strecke gebracht, denn Graubünden kennt eine zweistufige Jagd. 1340 Hirsche wurden auf der Sonderjagd geschossen, die im Frühwinter angesetzt wird, wenn der Abschussplan im Herbst nicht erfüllt wurde.

Über der waldverträglichen Grenze

Die Waldeigentümer haben am Montag die Erhöhung des Abschussplans für Hirsche begrüsst. Die Selva, deren Verband, schrieb, der Hirschbestand bewege sich mit 16'500 Tieren «über einer waldverträglichen Grenze».

Die hohen Wildbestände seien mitverantwortlich für die beängstigende Verjüngungssituation des Waldes und für die damit zusammenhängenden Wildschäden, namentlich im Schutzwald. Eine Reduktion der Wildbestände sei für die Gewährleistung einer nachhaltigen Verjüngungssituation unumgänglich, schrieb der Verband.

-Mitteilung der SDA (mis)

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