Warum Hunde ihren eigenen Schwanz jagen

Nau Lifestyle
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Bern,

Es gibt so manches Verhalten von Hunden, das ihre Besitzer zum Lachen, Grübeln oder auch Verzweifeln bringt. Experten erläutern, was es damit auf sich hat.

Hund mit Ball
Nicht nur den Ball fangen, sondern auch den Schwanz zu jagen, macht Spass. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Scheinbar ungewöhnlichen Verhaltensweisen der Hunde gehen oft auf die Evolution zurück.
  • Den eigenen Schwanz zu jagen, kann ein Spiel-, aber auch Stressverhalten sein.
  • Wichtig ist, frühzeitig auf das Schwanz-Jagen zu reagieren.

Den eigenen Schwanz jagen, an fremden Hundepos schnuppern oder stundenlang an den Pfoten lecken: So manches Mal stellen sich Hundebesitzer kopfschüttelnd die Frage: «Warum tut er das nur?»

Einige der scheinbar ungewöhnlichen Verhaltensweisen gehen auf die Evolution zurück, andere können Hinweise auf psychische Störungen oder Gesundheitsprobleme sein.

«Grundsätzlich ist es so: Wenn wir ein Tierverhalten betrachten, ist es immer wichtig, das Normalverhalten der Tierart zu kennen», sagt Tierarzt Ronald Lindner aus Leipzig.

Der Mensch empfinde bestimmte Sachen jedoch als unerwünscht und als Verhaltensproblem, «während die eigentlichen Verhaltensstörungen und krankhaften Veränderungen oft gar nicht gesehen oder als solche erkannt werden», so der Autor («Was Hunde wirklich wollen»).

Heute erläutern wir, warum der Hund den eigenen Schwanz jagt.

Spiel oder Stressverhalten

Zunächst einmal kann es sich einfach um ein normales Spielverhalten handeln, gerade bei Welpen. «Junge Hunde lernen sich und ihren Körper kennen und entdecken, dass da noch eine Rute dran ist. Und nach der kann man einfach mal haschen», sagt Lindner.

Im weiteren Verlauf des Lebens könne es jedoch auch eine Stresskompensation oder Ausdruck für ein Beschwichtigungsverhalten sein.

Hund
Das Jagen des Schwanzes kann verschiedene Ursachen haben. - Unsplash

Was man bei Welpen noch niedlich findet, kann sich später zu einer schweren Verhaltensstörung entwickeln, warnt Stefanie Riemer, Verhaltensbiologin von «HundeUni - Wissenschaft trifft Praxis» in Wien.

Denn Welpen empfinden es als positives Feedback, wenn die Menschen sie bei einem solchen Verhalten beobachten und dabei lachen. Deshalb wiederholen sie es, wenn sie frustriert oder erwartungsvoll sind. Diese Angewohnheit kann dann bis zu einer Zwangsstörung führen.

Deshalb sollte der Mensch frühzeitig auf das Schwanz-Jagen reagieren. Auf Kommandos wie «Nein!» oder «Lass das!» sollte man verzichten.

Denn diese können vom Hund missverstanden werden und sogar noch eine verstärkende Wirkung haben. Stattdessen rät Lindner zum Entzug von angenehmen Dingen: «Am besten den Hund ignorieren und den Raum verlassen.»

Kommt er hinterher, könnte man ihn «Sitz» machen lassen und dafür belohnen – dadurch werde das andere Verhalten vergessen.

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