«A Sexplanation» - eine Comedy-Doku am Zurich Film Festival
Unter dem Hashtag #letSEXplore zeigt das Zurich Film Festival den Dokumentarfilm «A Sexplantation» von Alexander Liu.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Zürich Film Festival läuft vom 23. September bis 3. Oktober.
- Im Rahmen des Festivals wurde der Film «A Sexplantation» von Alexander Liu gezeigt.
- Der Regisseur nähert sich dem Thema Sex auf humorvolle Weise an.
- Der Film läuft noch am Donnerstag, 30. Sep. in Anwesenheit des Regisseurs.
Der homosexuelle amerikanische Regisseur Alexander Liu musste sich seine ganze High-School-Zeit anhören, dass Sex vor der Ehe falsch sei.
Und Schwulsein schien gleichbedeutend mit HIV/AIDS. Dies führte dazu, dass er als Teenager sogar über Selbstmord nachdachte.
Mit drastischen Bildern versuchte man, die Schülerinnen und Schüler abzuschrecken. «Sag nein zu Sex!», war das Motto an amerikanischen Schulen der 1990er-Jahren.
Laut Statistiken sind jedoch genau in denjenigen Staaten, die Abstinenz predigen, die ungewollten Teenager-Schwangerschaften höher.
Auch wenn sich die Sexualkunde heutzutage deutlich verändert hat, ist Sex nach wie vor ein schambehaftetes Thema.
Film lässt verschiedenste Menschen zu Wort kommen
Mittlerweile ist Liu erfolgreicher Filmemacher in seinen Dreissigern und nähert sich mit seinem Doc-Film dem Thema Sex auf humorvolle Weise an.
Er trifft sich mit Freunden, Familienmitgliedern und Fachpersonen, die er zu Themen wie Masturbation und Pornografie befragt. Obwohl viel gelacht wird, behandelt der Regisseur das Thema mit Ernsthaftigkeit und Objektivität.
So spricht er mit Abtreibungsgegnerinnen und Frauen, die für «Her Body, Her Choice» auf die Strasse gehen. Doch auch Wissenschaftler des Kinsey Institutes wie William Yarber äussern sich in «A Sexplanation».
Yarber kritisiert beispielsweise, dass zahlreichen Mädchen nicht über ihre Klitoris informiert werden. «Den Menschen sollte ihre eigene Sexualität gehören», so Yarber. Nicht dem Partner und auch nicht der Gesellschaft.
Sexualität ohne Scham
Als Teenager sei Selbstbefriedigung etwas Schambehaftetes für ihn gewesen. «Nachdem ich gekommen bin, fühlte ich mich wie ein Perverser», erklärte Liu. «Es war wie ein zwanghafter Fluch für mich», so der Regisseur weiter.
Um seine Scham endlich zu überwinden, will der Regisseur für wissenschaftliche Zwecke in einer MRI-Röhre (Magnetresonanztomographie) masturbieren. Dabei untersuchen die Wissenschaftler seine Gehirnaktivität während des Orgasmus.
Gesagt, getan. «Es fühlt sich immer noch ein bisschen komisch an», schmunzelt Liu. Doch für die Wissenschaft habe es sich gelohnt.
Der Film läuft noch am Donnerstag, 30. Sep. 17:45 imKosmos 5 in Anwesenheit des Regisseurs.
Infobox
Produktionsland: UK, USA
Originalsprache: Englisch
Länge: 81 Minuten
Genre: Dokumentation, Comedy